Wegen der gerichtlichen Streitigkeiten um die geplante milliardenschwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft steht Insidern zufolge eine Verlängerung des Übernahmevertrags im Raum. Microsoft befinde sich in Gesprächen über eine Verlängerung des 69-Milliarden-Dollar-Deals mit dem Videospielhersteller, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute
Person am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters.

Das Auslaufen des Vertrags am Dienstag würde zwar nicht automatisch zum Scheitern des Geschäfts führen, da es beiden Parteien lediglich das Recht einräumt, aus der Transaktion auszusteigen. Nichtsdestotrotz strebe Microsoft eine Vertragsverlängerung an, um sicherzustellen, dass Activision nicht von einem anderen potenziellen Käufer abgeworben werde oder seine Meinung bezüglich des Kaufs durch Microsoft ändere, erklärte der Insider.

Mehrere Gerichtsverfahren

Gegen die Übernahme laufen derzeit in den USA mehrere Gerichtsverfahren: Eine Gruppe privater Kläger hatte am Montag das Oberste Gericht der USA angerufen, den Deal auszusetzen. Der Antrag
erfolgt unabhängig von dem Versuch der US-Kartellbehörde FTC, den
Kauf des Computerspiel-Herstellers durch den Software-Riesen zu stoppen.

Ein Bundesberufungsgericht hatte zuletzt den Antrag der FTC
auf Aussetzung des bisher größten Deals in der Videospiele-Branche
abgelehnt.

Der Xbox-Hersteller Microsoft will mit der Übernahme der "Call of
Duty"-Schmiede sein Gaming-Geschäft ausbauen. Die FTC befürchtet,
dass dies dem Wettbewerb schaden könnte, weil Microsoft dann für
seine Konsole einen besseren Zugriff auf populäre Spiele hätte. Die
Xbox konkurriert etwa mit Sonys PlayStation und der Switch von
Nintendo.