Die "Monis GmbH" mit Sitz in Gratkorn hat ein Konkursverfahren beantragt. Das Unternehmen, das auf die Produktion und den Vertrieb von regionalen Lebensmitteln mit der Wortbildmarke "MONIS" spezialisiert ist, weist laut Angaben von KSV1870 und AKV Passiva von rund 1,499 Millionen Euro aus – ihnen stehen Aktiva von rund 285.000 Euro gegenüber. Betroffen sind demnach fast 80 Gläubiger sowie zehn Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer.
Die Verbindlichkeiten über knapp 1,5 Millionen Euro verteilen sich laut AKV wie folgt: Lieferanten schulde das Unternehmen rund 400.000 Euro, rund 737.000 betreffen Fremdfinanzierungen, der Rest entfalle auf Lohn-, Abgaben- und Steuerrückstände. Nicht enthalten seien in dieser Aufstellung Nachrangdarlehen der Gesellschafter bzw. von Privatinvestoren (Crowdfunding).
Schwierige Anpassung der Verpackungsgrößen
Das Unternehmen hat insbesondere ab Ende 2022 sowie Anfang 2023 einen kräftigen Wachstumsschub erfahren, die Verkaufsstellen wurden im Zeitraum zwischen Ende 2022 bis Mai 2023 um 40 Prozent gesteigert. Mit den Wachstumsplänen sei auch eine Anpassung der Verpackungseinheiten einhergegangen. Dieser Schritt hin zu neuen Verpackungsgrößen wird neben der Teuerungskrise und einem seit Mai damit einhergehenden massiven Umsatzeinbruch als Hauptursache für den Konkursantrag genannt. Die Gesellschaft wurde im Februar 2016 gegründet. "Durch die rege Nachfrage wurde die Produktion laufend ausgeweitet und es kamen stets neue Handelspartner dazu." Um die Produktion und den Vertrieb zu steigern, seien entsprechende Investitionen getätigt worden. "Zu diesem Zweck nahm man Investoren in das Unternehmen auf, mit dem Ziel, durch den erhöhten Absatz die laufenden Marken auf die einzelnen Produkte zu erweitern", heißt es in einer Aussendung des KSV1870. Auch die großen Handelsketten Rewe und Spar seien als Vertriebspartner gewonnen worden.
"Wesentlicher Umsatzeinbruch"
Neben der Erhöhung der Vertriebspartner seien auch weitere strategische Investoren an Bord geholt worden. "Zusätzlich wurden erhebliche Marketingaktivitäten gesetzt und es war ein Rebranding geplant. Im Laufe des Mai kam es trotz der breit aufgestellten Vertriebsnetze zu einem wesentlichen Umsatzeinbruch", wird betont. "Zurzeit noch unklar ist, ob eine Fortführung des Unternehmens wirtschaftlich möglich ist. Im Insolvenzantrag wird dies offen gelassen. Es wird daher zeitnah zu prüfen sein, ob eine Sanierbarkeit des Unternehmens darstellbar ist oder ob mit Schließung und Liquidation vorzugehen sein wird", heißt es seitens des AKV.