Die Arbeitswelt verändert sich und die Branche muss sich verändern, möchte man als Unternehmen zukunftsfit für neue Arbeits- und Lebensmodelle sein“, sagt Gerhard Wendl, Vorstandsvorsitzender der Jufa-Hotels mit Ursprung und Zentrale in Graz. Die Hotelgruppe mit österreichweit 50 Häusern, davon gut die Hälfte in der Steiermark, hat sich mit der Gewerkschaft vida auf einen neuen Kollektivvertrag (KV) geeinigt.
Bei der vida sieht man darin ein „wichtiges Signal für die Tourismusbranche“ und hofft, dass andere diesem Vorbild folgen: „Denn nur, wenn das Angebot am Arbeitsmarkt stimmt, wird auch die Nachfrage der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer passen.“ In der Tourismusbranche ist der Personalmangel bekanntlich besonders groß.
Bessere Bezahlung und zusätzliche Urlaubstage
Der neue „Zukunfts-Kollektivvertrag Tourismus“ der Jufa-Hotels beinhaltet für Beschäftigte eine bessere Bezahlung und zusätzliche Urlaubstage. Die sechste Urlaubswoche gibt es bereits nach 15 Dienstjahren, außerdem gibt es ein fixes freies Wochenende pro Monat sowie einen Zuschlag für Sonntagsarbeit. 1900 Euro beträgt der neue monatliche Brutto-Mindestlohn der 1000 österreichischen Jufa-Beschäftigten ab 1. September. Ab 1. Mai 2024 sollen es 2000 Euro sein. Löhne und Gehälter der Beschäftigtengruppen 1, 2 und 3 werden je nach Dienstjahr um 100 bis 400 Euro angehoben.
Im Branchenkollektivvertrag beträgt der Mindestlohn derzeit 1800 Euro brutto. „Damit ist der Tourismus leider Schlusslicht“, sagt vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. In keiner Branche seien die KV-Verhandlungen so zäh wie im Tourismus. Die Entlohnung nach Branchenkollektivvertrag für das Hotel- und Gastgewerbe ist in den Bundesländern außerdem unterschiedlich, im neuen Kollektivvertrag ist sie einheitlich geregelt.
Das Unternehmen wolle als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden und die Beschäftigten auch halten, sagte Jufa-Hotels-Chef Gerhard Wendl. Gerade im Tourismus ist der Arbeitskräftemangel besonders stark.