In Spanien ist die Inflation im Juni unter die Marke von zwei Prozent gefallen, die für die Europäische Zentralbank (EZB) stabile Preise anzeigt. Die Teuerungsrate in der viertgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums sank deutlich auf 1,9 Prozent, nach 3,2 Prozent im Mai, wie das spanische Statistikamt INE am Mittwoch mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte.
Die für den europäischen Vergleich berechnete Inflationsrate (HVPI) schwächte sich ebenfalls kräftig ab auf 1,6 Prozent, nach 2,9 Prozent im Mai. Für die Europäische Zentralbank (EZB), die sich seit Sommer 2022 mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen eine hohe Inflation im Euroraum stemmt, sind das gute Nachrichten.
Kerninflation macht Sorgen
Allerdings liegt in der Ländergemeinschaft die Rate immer noch klar über der Zielmarke von zwei Prozent. Die Verbraucherpreise legten im Juni auf Jahressicht noch um 5,5 Prozent zu, nach 6,1 Prozent im Mai. Sorge bereitet den Währungshütern um Notenbankchefin Christine Lagarde zudem, dass die Kerninflation, in der unter anderem die schwankungsreichen Preise für Energie und Lebensmittel nicht mit einberechnet werden, im Juni wieder leicht von 5,3 Prozent im Mai auf 5,4 Prozent gestiegen ist. Dieses Maß gilt als wichtiger Indikator für zugrundeliegende Inflationstrends.
Auch in Spanien liegt die Kerninflation laut INE im Juni mit 5,9 Prozent immer noch deutlich über dem Stabilitätsziel. Im Mai war dieses Inflationsmaß noch bei 6,1 Prozent gelegen.