Über das Vermögen der Firma Tally Weijl Austria GmbH wurde am Donnerstag am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz aufgrund eines Eigenantrages das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, berichten die Gläubigerschutzverände KSV1870, AKV und Creditreform.
Das Unternehmen wurde 2012 gegründet und beschäftigt sich mit dem Großhandel von Textil- und Modeartikeln. Die Insolvenzursachen liegen laut Angaben des Unternehmens in der Covid-19-Pandemie. Danach sei der erhoffte Aufschwung und Nachholbedarf aufseiten der Konsumenten durch den Ausbruch des Ukraine-Kriegs und den folgenden Teuerungen bei Konsumgütern ausgeblieben. Laut KSV1870 umfasst das Unternehmen neun Filialen in Wien, Graz, Klagenfurt und Pasching sowie einen Online-Shop. Darüber hinaus arbeitet Tally Weijl mit elf Franchisepartnern zusammen, welche wiederum eigene Stores in ganz Österreich betreiben. Der AKV verweist auf den Insolvenzantrag, in dem es heißt, "dass die Mieten durch die vereinbarten Indexanpassungen auf ein kaum tragbares Niveau gestiegen" seien und Verhandlungen mit den Vermietern bisher erfolglos geblieben seien.
53 Mitarbeiter betroffen
Von der Insolvenz sind rund 340 Gläubiger und 53 Arbeitnehmer betroffen. Die Aktiva betragen rund 1,1 Millionen Euro und stehen Passiva von 5,1 Millionen Euro gegenüber.
Die Fortführung des Unternehmens wird angestrebt. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt David Seidl bestellt.