Über die finanziell ins Trudeln geratene Autozubehörkette Forstinger Österreich GmbH wurde am Donnerstag am Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. „Da es sich bereits um das dritte Insolvenzverfahren des Unternehmens handelt, wird das Restrukturierungskonzept einer strengen Überprüfung standhalten müssen, damit der Sanierungsplanvorschlag die Akzeptanz der Gläubiger finden wird. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können“, so Brigitte Dostal vom Kreditschutzverband KSV1870.
Erneute Insolvenz
Zu der erneuten Insolvenz führten laut Angaben des Unternehmens drastsch veränderte Rahmenbedingungen wie beispielsweise die Corona-Krise, gestiegene Energiepreise, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kunden. Forstinger beschäftigt derzeit 552 Dienstnehmer. Laut KSV1870 beträgt die Gesamtzahl der Filialen 87 österreichweit, davon 85 mit Werkstätten.
Von der Insolvenz sind rund 500 Gläubiger (ohne Mitarbeiter) betroffen. Den Passiva in der Höhe von 33 Millionen Euro stehen Aktiva in der Höhe von 10,6 Millionen Euro gegenüber. Forstinger beabsichtigt das Unternehmen fortzuführen und bietet den Gläubigern eine 20 Prozent Sanierungsplanquote zahlbar binnen zwei Jahren an.