Österreich hat im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ein viel zu hohe Abgabenlast, beklagt die Denkfabrik Agenda Austria. Nur in Belgien, den Niederlanden und Frankreich bleibt den Arbeitnehmern in Relation zur Wirtschaftsleistung netto noch weniger, sagen die Agenda Austria-Ökonomen Marcel Göttert und Denes Kucsera, deren Beispielrechnungen einem zu denken geben.

Für eine Installateur-Rechnung von 600 Euro muss ein Kunde 1176 Euro erarbeiten, um den Installateur zu bezahlen, dem wiederum netto nur 311 Euro bleiben. 189 Euro muss er an Abgaben und Steuern zahlen, 100 Euro sind Mehrwertsteuer.

Für einen 3200 Euro teuren Urlaub muss ein Kunde laut Göttert 5706 Euro erarbeiten. Eingepreist sind auch hier wieder Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Lohnsteuer und weitere Abgaben des Arbeitgebers.

Das dritte Beispiel betrifft einen Autokauf. Bei einem Kaufpreis von knapp 42.000 Euro muss für den Wagen de facto 83.309 Euro erarbeitet werden. Alle Beispiele sind berechnet für einen ganzjährig beschäftigten Arbeitnehmer mit einem Bruttomonatslohn von 4363 Euro.

Die Conclusio der Forscher: Die Steuerlast senken – vor allem die Abgaben auf den Faktor Arbeit. Die Ausgaben des Staates bremsen – sie sollten wenigstens nicht stärker steigen als die Inflation. Das gesetzliche Pensionsalter erhöhen. Und Förderungen des Staates einbremsen.