Der Salzburger Heizungshersteller Windhager mit Sitz in Seekirchen schickt 179 seiner knapp 400 Österreich-Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat den Antrag des Unternehmens am Montag nach einer arbeitspolitischen Prüfung bewilligt. Die Regelung gilt für drei Monate, gearbeitet wird nur mehr 50 Prozent. Wie Jacqueline Beyer, die Leiterin des AMS Salzburg, gegenüber dem "ORF Salzburg" betonte, soll die Gewährung von Kurzarbeit ein Ausnahmefall bleiben.
Das Unternehmen ist das Einzige in Salzburg, das nach Ende der Coronapandemie einen Kurzarbeitsantrag genehmigt bekommen hat. Das AMS hat geprüft, ob die Mitarbeiter nicht anderweitig am Arbeitsmarkt gebraucht werden. Es sei aber im Sinne des AMS, die Beschäftigten in den Betrieben zu halten und möglichst keine Arbeitslosigkeit zu produzieren, sagte Beyer. "Der Arbeitsmarkt hat sich inzwischen etwas eingetrübt – und die arbeitsmarktpolitische Prüfung hat ergeben, dass wir nicht alle Betroffenen sofort hätten vermitteln können."
40 Prozent Umsatzrückgang
Wie am Montag zunächst die "Salzburger Nachrichten" berichtet haben, ist der Umsatz beim auf die Herstellung von Pelletheizungen spezialisierten Unternehmen zuletzt massiv eingebrochen. Für die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) wird ein Rückgang von 40 Prozent kolportiert. "Dass deutsche Politiker Heizen mit Holz als nicht mehr nachhaltig deklariert haben, hat massive Auswirkungen auf den Markt und auf unser Unternehmen", sagte Windhager-Geschäftsführer Stefan Gubi zur Zeitung. Verschärfend komme hinzu, dass der Neubau massiv eingebrochen sei.
Windhager hat 2022 einen Rekordumsatz von mehr als 160 Millionen Euro erzielt. Zugleich investiert das Unternehmen derzeit rund 100 Millionen Euro in den Hauptsitz im Salzburger Flachgau und in ein neues Werk für Wärmepumpen und ein Logistikzentrum im oberösterreichischen Pinsdorf (Bezirk Gmunden).