Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen burgenländischen Landesrat Christian Illedits (SPÖ) in der Causa Commerzialbank Mattersburg beendet, es kam zu einer Diversion. Sein Anwalt Johannes Zink bestätigte am Donnerstagabend gegenüber der APA einen "Kurier"-Bericht: "Ich kann bestätigen, dass das Ermittlungsverfahren rechtskräftig erledigt wurde."
Illedits war kurz nach der Pleite der Commerzialbank 2020 zurückgetreten. Grund hierfür war, dass er zu seinem 60. Geburtstag 2018 in seiner Funktion als Aufsichtsratspräsident der Fußballakademie Burgenland vom SV Mattersburg, dessen Obmann der damalige Bank-Chef Martin Pucher war, ein mit Widmung versehenes 100-Gramm-Goldblatt angenommen hatte.
"Weiterhin unbescholten und nicht vorbestraft"
Illedits habe "umgehend und konsequent die politische und rechtliche Verantwortung für sein Handeln übernommen und von Anfang an mit den Behörden kooperiert", erklärte dazu Zink. Diese Verantwortungsübernahme habe nun zu einer erfolgreichen "diversionellen Erledigung" geführt. Sein Mandant sei weiterhin unbescholten und nicht vorbestraft. Es werde auch keine Hauptverhandlung geben, so der Anwalt weiter.
Die Commerzialbank Mattersburg war am 14. Juli 2020 wegen mutmaßlicher Bilanzfälschungen behördlich geschlossen worden und beschäftigt seither die Justiz. Die WKStA ermittelt gegenüber 50 Beschuldigte, darunter Pucher und die ehemalige Vorständin Franziska Klikovits.