Die Schuhhandelsketten Salamander und Delka schließen hierzulande ihre Pforten. Wie "Krone", "Kurier" und "Standard" berichten, sollen die Filialen der beiden Schuhhändler bis September geschlossen werden. Betroffen sind 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 40 Standorten. Die Anmeldung eines Insolvenzverfahrens soll vermieden werden. Per 10. Juli soll ein Abverkauf starten.

Laut "Standard" wurden die beiden Ketten "an eine Privatperson rund um den Sanierer Rainer Schrems" verkauft. Schrems bestätigte im Gespräch mit der APA die Schließung der Filialen für 30. September. Ein internationaler Partner dafür stehe bereit.

Er strebe eine Schließung ohne Insolvenz an, allerdings seien die bestehenden Mietverträge "sehr problematisch", so Schrems am Donnerstagabend zur APA. Betroffen sind 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch bereits zur Kündigung beim AMS angemeldet worden seien, heißt es in den beiden Zeitungen. Man werde aber versuchen, möglichst viele bei Konkurrenten, die Personal suchen, unterzubringen. Per 10. Juli solle ein Abverkauf starten.

Ursache für die Schließungen seien Probleme bei der deutschen Mutter Ara-Group. Im Vorjahr sei das Geschäft bereits reduziert und ein Sanierungskurs eingeschlagen worden. Laut den beiden Zeitungen will sich die Gruppe nun auf den Vertrieb der eigenen Ara-Shoes konzentrieren, das Einzelhandelsgeschäft soll abgegeben werden.

"Vollumfängliche" Trennung

Beide Firmen haben ihre Standorte hauptsächlich im Großraum Wien und in den Landeshauptstädten. Laut "Standard" hatte Salamander zuletzt 19 Filialen, Delka 18. Salamander-Chef Jens Peter Klatt meinte heute zum "Standard": "Die Ara-Gruppe hat sich vollumfänglich von den Einzelhandelsaktivitäten um Salamander Österreich und Delka getrennt." Verkauft habe Salamander auch alle Aktivitäten in Ungarn. Die Geschäfte in der Slowakei und Tschechien seien vor Kurzem ebenso eingestellt worden, so der "Standard".

Lange Leidenszeit des Schuhhandels

Der Schuhhandel leidet spätestens seit der Pandemie unter massiven Umsatzeinbrüchen, die Branche hat sich bis jetzt nicht richtig erholt, wie etwa auch das Sanierungsverfahren von Reno zeigt. Bei Salamander und Delka gingen die Umsätze schon länger zurück, laut Firmenbuch haben sie sich bei Salamander seit 2012 auf 22 Millionen Euro im Jahr 2022 mehr als halbiert. Ähnlich das Bild bei Delka, hier schrumpften die Erlöse seit 2013 von 20,2 Millionen Euro auf 13,66 Millionen im Jahr 2020. Salamander ist in der Steiermark zweimal vertreten (Graz und Hartberg), in Kärnten einmal (Klagenfurt). Delka hat den Schwerpunkt im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland, in Graz gibt es eine Filiale.