Die Überprüfung von Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Kleinstbetrieben, die über den Härtefallfonds Covid-Hilfsgelder erhalten haben, ist nicht nur aufwendig, sie verschlingt auch Millionen Euro. Für Nachkontrollen von 2500 Fördernehmern stellt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY der Wirtschaftskammer 2,96 Millionen Euro in Rechnung, berichtet der "Kurier". Eine Firma konnte maximal 2000 Euro pro Betrachtungszeitraum beantragen.

Für Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft, sind die Kosten laut Zeitungsbericht nicht nachvollziehbar. Die im Vorjahr durchgeführte, erste Stichproben-Überprüfung von 100 Fördernehmern kostete nur 114.780 Euro. "Selbst unter Berücksichtigung des größeren Aufwands wegen der höheren Anzahl an Unternehmen je Prüfung erscheint diese Preissteigerung nicht gerechtfertigt. Die gesamte Prüfung ist schlecht aufgesetzt", so Jungwirth. Auch Neos-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker übt Kritik: "Zuerst haben ÖVP und Grüne mit der Gießkanne Milliarden an Steuergeld verblasen. Jetzt verblasen sie weitere Millionen, um ihr eigenes Fördersystem zu kontrollieren."

"Bei der angesprochenen Prüfung handelt es sich um eine Stichprobe aus der gesamten Förderung des Härtefallfonds", erläutert die Wirtschaftskammer. "Die Kosten für diese Stichprobe sind für das gesamte Fördervolumen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro zu betrachten."

Kompliziertes Procedere

Der mit Steuergeld gespeiste Fonds unterstützte 2020 und 2021 Selbstständige, die besonders von der Coronakrise betroffen waren. Bei den Kontrollen müssen die Unternehmen nun Umsatzeinbruch oder Kostenunterdeckung durch die Lockdowns nachweisen. Viele Betroffene üben Kritik am aufwendigen Prozedere für das Nachreichen erforderlicher Dokumente.