Die "luftig-leichten Pom-Bär Ofen Minis" werden offensiv damit beworben, nur halb so viel Fett zu beinhalten wie herkömmliche Kartoffelsnacks. Doch um auch ohne Frittieren zum "maximalen Genuss" zu kommen, wie es der Hersteller verspricht, greift Intersnack laut Foodwatch zu einem anderen bedenklichen Kniff: viel mehr Zucker.
Grund genug für die Konsumentenschutzorganisation, die "Pom-Bär Ofen Minis" wegen ihrer besonders irreführenden Verpackung dieses Jahr mit dem Schmähpreis "Goldener Windbeutel" zu bedenken.
Die Chips in Bärenform – in den Sorten Paprika und Sour Cream – enthalten laut Foodwatch exakt sechsmal so viel Zucker wie die original Pom-Bären. "Sie dürften nach den Empfehlungen der WHO gar nicht erst an Kinder beworben werden", kritisiert die Organisation. Allerdings richte sich die Aufmachung "explizit an Kinder, indem es lachende Comicfiguren auf die Verpackungen druckt und die Chips in Bärenform präsentiert". Von einer "zuckrigen Kinder-Werbelüge" spricht Rauna Bindewald von Foodwatch. Und: "Gerade in Zeiten, in denen die Menschen beim Einkauf ohnehin schon kräftig zur Kasse gebeten werden, sind überteuerte Werbelügen besonders unverschämt."
"Verantwortungsbewusstes Snacken"
Trotz Bärchenoptik weist Intersnack den Vorwurf zurück, seine Ansprache ausschließlich auf Kinder auszurichten. Man sei eine Familienmarke, zu der Eltern und Familien greifen sollen. Man setze auf "verantwortungsvolles Snacken".
Insgesamt hatte Foodwatch fünf Lebensmittel für den Goldenen Windbeutel nominiert. Auf Platz zwei des Wettbewerbs um die "dreisteste Werbelüge" landete der Milchdrink Smooth Vanilla von Yfood. Der Lebensmittelkonzern Mondelez war gleich zweimal nominiert und landete mit einem Philadelphia-Käse und den Tuc Bake Rolls auf den Plätzen vier und fünf.