"Du musst die Geschichte kennen, um Zukunft gestalten zu können, du musst wissen, wo du herkommst, darfst aber nicht stehen bleiben" – so beschreibt Ingo Hofmann sein Verhältnis zur Historie, zur Tradition von Österreichs ältestem Versicherungsunternehmen. Der CEO der Merkur Versicherung, deren Wurzeln bis ins Jahr 1798 zurückreichen, feierte am Samstag mit mehr als 300 Gästen im Grazer Messecenter das 225. Gründungsjubiläum.
Der Blick zurück sei immer auch ein Spagat, "es darf nie um ein Ausruhen auf dem Nimbus von Tradition gehen, nicht um Denkmalpflege, nicht um nostalgisches Schwelgen in Erfolgen von gestern, die heute letztlich niemanden mehr interessieren, sondern darum, auf Basis der Geschichte die Weiterentwicklung im Blick zu haben", so Hofmann im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.
"Erstes Start-up dieser Branche"
Als älteste Versicherung sei die Merkur Ende des 18. Jahrhunderts gewissermaßen auch das "erste Start-up dieser Branche" gewesen. "Mut und Pioniergeist" seien auch heute die entscheidenden Faktoren. "Wir müssen immer einen Schritt voraus sein, die Probleme und Herausforderungen der Zukunft im Fokus haben", sagt Hofmann.
Die seit jeher stark auf Kranken- und Personenversicherungen spezialisierte Merkur sehe ihren Auftrag auch darin, als "stabilisierender Faktor" zu wirken. Österreich habe nach wie vor "eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, aber die Strukturen kränkeln", so Hofmann. Es gehe mehr denn je darum, "Kundinnen und Kunden nicht zu sagen, was sie brauchen, sondern ihnen zuzuhören, um zu ergründen, was sie sich wünschen, wir müssen zuhören, nicht belehren".
Jubiläumsausstellung am Merkur Campus
Das Merkur-Vorstandstrio um Hofmann, Christian Kladiva und Markus Spellmeyer sowie Aufsichtsratspräsident Alexander Lechner begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Darunter Landeshauptmann Christopher Drexler, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang sowie Stadtrat Günter Riegler, Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und Stephan Korinek von der Finanzmarktaufsicht.
Am Merkur Campus in Graz wurde für die nächsten Wochen auch eine historische Begegnungszone mit Jubiläumsausstellung installiert