Die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten wollen ihre Bundesländer anlässlich der baldigen Eröffnung des Koralmtunnels künftig als gemeinsamen Wirtschaftsraum präsentieren. Dazu hoben sie am Freitag die "Dachmarke AREA Sued" aus der Taufe. "Ziel ist es, den durch die Bahn entstehenden Ballungsraum als gemeinsamen Wirtschaftsraum international zu positionieren", so die beiden WKO-Präsidenten Josef Herk (Steiermark) und Jürgen Mandl (Kärnten) bei einer Festveranstaltung im weststeirischen Groß St. Florian mit mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Mit der neuen Dachmarke solle "nicht nur internationales Standortmarketing betrieben werden, sondern auch ein strategischer und operativer Austausch auf Politik-, Verwaltungs- und Wirtschaftsebene institutionalisiert werden". Ziel sei ein "bundesländerübergreifendes Bündnis mit definierten Themenbereichen und einem gemeinsamen Forderungspaket auf Bundesebene". 

Wirtschaftsleistung von etwa 70 Milliarden Euro

Die gemeinsame Region sei "der zweitgrößte Ballungsraum Österreichs", eine "neue Metropolregion", und umfasse knapp ein Drittel der Fläche Österreichs mit 1,8 Millionen Menschen und einer Wirtschaftsleistung von etwa 70 Milliarden Euro. Graz und Klagenfurt seien zwei "Zentralräume", die nur mehr durch 45 Minuten Fahrtzeit getrennt seien. Dank Dachmarke "AREA Sued" soll es "international neue Akzente" geben.

Die Vorteile für beide Bundesländer würden dabei "auf der Hand liegen".  Neben der Schaffung dieser "neuen Metropolregion profitiert die Steiermark besonders von ihrer Brückenfunktion für die künftige Baltisch-Adriatischen Achse". Durch sie werde das Land über den im Bau befindlichen Semmeringtunnel bis an die Ostsee angebunden sein. Dazu komme noch eine Verstärkung der Bahnverbindung nach Norden über den geplanten Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse. Für Kärnten wiederum bedeute die Koralmbahn "nicht nur eine wesentlich verbesserte Anbindung an den starken Wirtschaftsraum Graz im Osten, sondern auch ans Mittelmeer im Süden mit dem im Anlaufen befindlichen Zollkorridor vom Hafen Triest zur neuen Logistik-Drehscheibe LCA Süd bei Villach", wird betont. "Nachdem die Koralmbahn derzeit in Klagenfurt endet, kommt einer Güterumfahrung entlang des Wörthersees und rund um Villach bis zum Anschluss an die italienische Pontebbana höchste Bedeutung zu." Mit der neuen Bahninfrastruktur seien die Logistikzentren Fürnitz, Kühnsdorf und St. Paul eng verbunden, "die Kärnten vom Transitland zur hochrangigen Wirtschaftszone machen".