Der heimische Tourismus kann sich auf eine rege Nachfrage im kommenden Sommer einstellen. Die Umsätze dürften aber nicht im gleichen Ausmaß zulegen, "denn der Trend zur Sparsamkeit im Urlaub ist nach wie vor zu beobachten", schreibt das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Der reale Umsatz wird also weniger stark steigen als die Zahl der Ankünfte und Nächtigungen. Vor allem Ausländer werden verstärkte buchen, Inländer zieht es wieder häufiger ins Ausland.
Die Sommerbuchungen könnten im Saisonverlauf das Vorkrisenniveau leicht übertreffen, heißt es in einer aktuellen Analyse des WIFO. Mit gut 80 Millionen Nächtigungen im Laufe der Sommersaison sei ein neuer Rekord zu erwarten. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 erwarten die Konjunkturforscher einen Anstieg der Nächtigungen von Ausländern um 5,4 Prozent, bei einem Rückgang von Buchungen aus Österreich um rund 3 Prozent.
Drittbestes Winter-Ergebnis aller Zeiten
Die abgelaufene Wintersaison wiederum hat zwar mit 69,3 Millionen Übernachtungen einen sehr starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gebracht, die Werte von vor Corona wurden aber um 4,9 Prozent verfehlt. Das ergab aber immer noch das drittbeste Winter-Ergebnis aller Zeiten.
Weniger gut sieht es mit den dabei erzielten Umsätzen aus. Das WIFO schätzt, dass die Umsätze im Vergleich zum Vor-Corona-Winter 2018/19 zwar um 9,3 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro gestiegen sind. Berücksichtigt man aber die Inflation, waren das real um rund 13 Prozent weniger an Ausgaben der Touristen. "Die Gäste erhöhten zwar ihre Urlaubsbudgets in Reaktion auf die Teuerung, eine vollständige Kompensation der höheren Preise fand jedoch nicht statt", analysiert das WIFO.