Nachdem sich Land Kärnten und Stadt Klagenfurt die Mehrheit am Klagenfurt zurückgeholt haben, mussten am Flughafen auch personelle Weichenstellungen erfolgen. Mittwochmittag haben LHStv. Martin Gruber (ÖVP), Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) und Martin Payer, Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV), das neue Führungsduo vorgestellt.
Der 32-jährige gebürtige Niederösterreicher Maximilian Wildt wird Geschäftsführer des Flughafens. Der 50-jährige gebürtige Griffner Harald Stoutz wird Betriebsleiter. Jeweils ab 1. Juli. Bis dahin bleibt der bisherige Geschäftsführer Nils Witt in der Funktion des Geschäftsführers.
Alte, neue Bekannte
Wildt war bereits im Februar 2021 nach Klagenfurt gekommen – als Leiter des Airline-Marketings und damit für die Akquisition neuer Fluglinien zuständig, ehe er im Juni 2022 den Airport wieder verließ und nach Wien zu Do & Co wechselte. Er hat auch Stationen bei der AUA und bei Ryanair hinter sich. Auf sein Studium der Logistik an der FH Wien setzte er einen Master in Unternehmensführung drauf. Jetzt zieht er wieder nach Klagenfurt.
Auch Stoutz ist kein Unbekannter in der Branche. Er arbeitete 22 Jahre für den Flughafen Klagenfurt, war lange Zeit Betriebsleiter, kurzzeitig sogar Geschäftsführer. Angefangen hat er als Elektriker. 2020 machte er sich mit einem Ingenieurbüro selbstständig – und berät seither Flughäfen. Jetzt kehrt er als Betriebsleiter wieder zurück.
Die beiden Profis sollen laut Gruber "den Flugbetrieb wieder dorthin entwickeln, wo er vor der Privatisierung war. Ihre erste Aufgabe wird ein Kassasturz sein". Laut Payer wird die Stelle des Geschäftsführers nichtsdestotrotz ausgeschrieben, Wildt wird sich bewerben, indes hat er einen Vertrag auf sechs Monate. "Wir alle glauben an die Zukunft des Flughafens. Dafür ist heute ein wesentlicher Schritt gesetzt worden", so Scheider.
Wildt will sich aufs Aviation Marketing und den Flugbetrieb konzentrieren. Die Flüge von Ryanair ab Klagenfurt hält er "für einen guten Start und ein wichtiges Signal an den Markt", also an andere Fluglinien. "Deutschland bleibt für Klagenfurt ein Schlüsselmarkt. Derzeit ist es ein weißer Fleck." Das will er ändern. "Und mir ist wichtig, dass der Flughafen wieder als wertvolle Infrastruktur geschätzt wird, auch innerhalb Kärntens. Ich hoffe, dass wir das hinbekommen."
"Genau der richtige Zeitpunkt"
Auch Stoutz weiß: "Es ist es großes Projekt, das wir hier bewältigen wollen. Aber es ist auch genau der richtige Zeitpunkt, etwas zu tun." Einig sind sich alle, dass die Basis des Flughafens der Flugbetrieb ist und nichts anderes.
Auf Passagierzahlen, die zu erreichen sind, will sich Payer nicht festlegen. Vielmehr sagt er: "Das Betriebsergebnis muss nicht direkt von den Passagierzahlen abhängen."
Ob der Name "Airport Klagenfurt" bleibt, steht noch nicht fest. Auch nicht, wann das Lilihill-Branding vom Tower entfernt wird. Und auch nicht, mit welchen Fluglinien man in Hinkunft kooperieren will. Falls die Lilihill-Fluglinie Liliair doch noch ihren Flugbetrieb aufnehmen sollte, "ist es auch nicht ausgeschlossen, mit ihr zu kooperieren", sagt Payer.