26. Juni 2013: Die südafrikanische Steinhoff-Gruppe erwirbt von der Eigentümerfamilie Koch den heimischen Möbelriesen. Damals ist Kika/Leiner mit rund 7500 Beschäftigten an 73 Standorten und einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs nach XXXLutz.
5. Jänner 2018: Der angeschlagene Kika/Leiner-Eigentümer Steinhoff hat den Leiner-Flagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße an den Tiroler Immobilienmilliardär Rene Benko und seine Signa verkauft. Der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz und Justizminister Josef Moser sollen in die Rettungsaktion eingebunden gewesen sein, hieß es damals in Medienberichten.
1900 Jobs gestrichen, 23 Filialen zugesperrt
14. Juni 2018: Es wird bekannt, dass Benko das ganze Kika/Leiner-Reich übernehmen will. 500 Millionen Euro wurden als Kaufpreis kolportiert, der Tiroler Immobilieninvestor Benko bleibt schweigsam.
22. Juni 2018: Der Kauf von Kika/Leiner durch Benko ist fix, es flossen laut Medienberichten zwischen 430 und 490 Mio. Euro.
16. August 2018: Der Möbelhändler gibt die Schließung von vier Filialen bekannt, Gerüchten zufolge sollen 1000 Jobs wackel, dann wird bekannt: 1100 Mitarbeiter von Kika/Leiner müssen gehen.
13. November 2018: Das Möbelhaus bekommt einen neuen Chef, der vollmundig verkündet: Es wird keinen weiteren Personalabbau geben, in drei Jahren will man in der Gewinnzone sein. Er wolle Kika/Leiner in die "Champions League" zurückführen, meinte der neue Boss Reinhold Gütebier.
13. Dezember 2018: Das Wirtschaftsmagazin "trend" kürt René Benko zum "Mann des Jahres" - zum zweiten Mal.
25. April 2019: Gütebier erklärt, allein die Modernisierung der 42 Filialen werde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.
24. Mai 2019: Die oberösterreichische Möbelkette XXXLutz übernimmt die Osteuropa-Filialen von Kika. 22 Kika-Einrichtungshäuser in Ungarn, Tschechien, Slowakei und in Rumänien wechseln den Besitzer.
9. Juli 2019: Benko will um 300 bis 400 Mio. Euro die Leiner-Zentrale in Wien zu einem Luxuskaufhaus umbauen. Ende 2023 soll am zentralen Standort an der Wiener Mariahilferstraße ein Luxuskaufhaus nach dem Vorbild des Berliner KaDeWe in Betrieb gehen.
25. Februar 2020: Kika/Leiner-Geschäftsführer Gütebier versprüht Zuversicht: "Die schwarze Null werden wir wie geplant 2021 erreichen", sagte er, ohne Umsatzzahlen zu verraten. Den Turnaround will Gütebier unter anderem mit Zuwächsen im Küchengeschäft, höherem Eigenmarkenanteil und mehr Online-Umsatz schaffen. Die Mitarbeiterzahl von rund 4.500 soll mittelfristig wieder wachsen.
30. Juni 2020: XXXLutz hat für rund zehn Mio. Euro zwei ehemalige Kika/Leiner-Filialen erworben.
24. September 2020: Die Eröffnung von Signas Megaprojekt "KaDeWe Wien" verzögert sich, es wird nun ein Jahr länger dauern als ursprünglich geplant.
21. Oktober 2020: Rene Benko ist im Ibiza-U-Ausschuss geladen, die Anhörung verläuft denkbar zäh und vor allem ohne Erkenntnisgewinn. Geladen war der Tiroler, da er von Ex-FPÖ-Chef Heinz Christian Strache als vermeintlicher Parteispender genannt worden war. Doch das stellte der Milliardär deutlich in Abrede - auch wenn er ÖVP-Chef und Kanzler Kurz und einigen seiner Vertrauten wie Finanzminister Gernot Blümel oder ÖBAG-Chef Thomas Schmid bekannt sei.
14. Oktober 2021: Das Möbelhaus hat nach Eigenangaben drei Jahre nach der Signa-Übernahme die "schwarze Null" erreicht. Details zu Umsatz und Ergebnisentwicklung nannte Gütebier nicht.
5. November 2022: Benko will sich von einzelnen Kika/Leiner-Standorte trennen. Medienberichten stehen 4 bis 15 von 42 Standorten zum Verkauf. "Einige wenige Häuser eignen sich aufgrund der Gegebenheiten nicht mehr, um unseren Ansprüchen an ein modernes Möbelhaus gerecht zu werden", so Gütebier.
06. November 2022: Gütebier dementiert weitere Geschäftsschließungen.
1. Februar 2023: Das Insolvenzverfahren über die deutsche Signa-Warenhauskette Galeria wird eröffnet. Galeria Karstadt Kaufhof durchlief vor mehr als zwei Jahren schon einmal ein Insolvenzverfahren. Damals waren gut 40 von 172 Filialen geschlossen worden, wobei rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Stellen verloren.
31. Mai 2023: Benko verkauft alle Kika/Leiner-Immobilien laut Medienbericht um "knapp unter 400 Mio. Euro" an die Supernova-Gruppe des deutschen Fachmarkt-Unternehmers Frank Albert.
1. Juni 2023: Es wird bekannt dass Signa neben Kika/Leiner-Immobilien auch das operative Geschäft verkauft. Es geht an ein Managementteam um Hermann Wieser.
6. Juni 2023: Der neue Eigentümer des operativen Geschäfts von Kika/Leiner wird 23 von 40 Standorten per Ende Juli schließen und 1900 von 3900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigen. Auch die Zentralabteilungen und die Verwaltung soll "erheblich" verkleinert werden. "Wir sind angetreten, um Kika/Leiner zu retten. Und wir retten jetzt, was zu retten ist", so Geschäftsführer Wieser.