Österreichs mit Abstand größter Forstbetrieb, der viele Jahre sehr froh über sein starkes Immobilienstandbein sein konnte, wächst und gedeiht gerade kräftig. Dank stark gestiegener Holzpreise – auf fast 88 Euro pro Festmeter – freuen sich die Österreichischen Bundesforste (ÖBF), dass es 2022 einen besonders dicken Jahresring beim finanziellen Zuwachs gab.
Verdoppelter Gewinn
Trotz Rekordhitze ein Rekordergebnis einzufahren, überraschte selbst den neuen Chef und zuvor langjährigen Finanzvorstand, Georg Schöppl. 55 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, das war gut doppelt so viel wie 2021. Davon gehen 27 Millionen Euro als Dividende und Fruchtgenuss an den Staat. Die Betriebsleistung wuchs um 28 Prozent auf 323 Millionen Euro.
Größte Ertragsbringer sind weiter die Immobilien, eine Sparte, die wie der Bereich Erneuerbare Energien seit Jahren ausgebaut wird. 200 Millionen Euro Investitionspotenzial haben die ÖBF für Erneuerbare bis 2030 in Planung.
"Für heuer ausverkauft"
Weil gerade der Bau einknickt, sind die Holzpreise inzwischen wieder unter Druck. „Für heuer sind wir praktisch ausverkauft,“ sieht Vorstand Andreas Gruber heuer noch ein gutes Jahr – sollten sich die aufziehenden Gewitterwolken nicht genau über den Bundesforsten entladen. Den kleinen Mega-Schädling Borkenkäfer, der in Deutschland ganze Landstriche verwüstet hat, bekämpfen die ÖBF intensiv. Insgesamt sorgten Folgen des Klimawandels für 28 Millionen Euro Schaden.
Claudia Haase