Trotz hoher Inflation und unsicherer geopolitischer Lage ist ein Gutteil der Österreicherinnen und Österreicher in Urlaubsstimmung. 78 Prozent planen heuer einen Sommerurlaub und dafür auch ein um 9 Prozent höheres Budget ein als 2022. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der zur Generali-Versicherung gehörenden Europ Assistance Group. Das Reisebudget liege im Schnitt bei 2360 Euro (Vorjahr: 2162 Euro). Der Wert liege deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1918 Euro.
Damit ist Urlaubmachen hierzulande etwas stärker ein Thema als im Rest Europas, wo 75 Prozent einen Sommerurlaub auf dem Programm stehen haben.
"Heuer noch größere Urlaubslust"
"Die Reiselust der Österreicherinnen und -österreicher ist ungebrochen. Sie haben in diesem Sommer eine noch größere Urlaubslust und planen dafür mehr Geld auszugeben", so der CEO der Europäischen Reiseversicherung, Wolfgang Lackner, der auch Chef der Europ Assistance GmbH ist. Nach drei Jahren Pandemie überrasche es nicht, dass die Reiselust hoch sei.
Für das aktuell veröffentlichte Urlaubsbarometer der Europ Assistance wurden 15.000 Verbraucherinnen und Verbraucher aus 15 Ländern auf drei Kontinenten zwischen 20. März und 7. April 2022 befragt. Die internationale Erhebung untersucht Urlaubsverhalten, Reisepläne und -trends.
Mehr Geld für den Sommerurlaub ausgeben als die Österreicherinnen und Österreicher wollen den Angaben zufolge heuer nur die Amerikanerinnen und Amerikaner (2772 Euro), die Australierinnen und Australier (2807 Euro) sowie die Schweizerinnen und Schweizer (3477 Euro). Die Deutschen mit 2363 Euro etwa gleich viel.
Das sind die beliebtesten Urlaubsländer
Die beliebteste Reisedestination der Österreicherinnen und Österreicher ist Italien (29 Prozent). Knapp dahinter folgt Urlaub im Inland (27 Prozent). An dritter Stelle rangiert Kroatien (17 Prozent). Demgegenüber wollen in Frankreich und Italien mit 60 beziehungsweise 59 Prozent wesentlich mehr Menschen Ferien im eigenen Land buchen.
Die Wahl der Urlaubsdestination wird laut Europ Assistance maßgeblich vom Budget (53 Prozent), von klimatischen Bedingungen (47 Prozent) und vom Angebot an Freizeitaktivitäten vor Ort (45 Prozent) beeinflusst.
Sicherheitsbedürfnis verändert
Von dem guten Fünftel (22 Prozent) der Befragten, die nicht auf Urlaub fahren, gaben 47 Prozent an, sich diesen nicht leisten zu können, 27 Prozent wollen aufgrund der jetzigen Situation sparen. "Die Inflation ist in allen Ländern die größte Sorge der Reisenden", hielt der Reiseversicherer fest.
Corona habe das Sicherheitsbedürfnis der österreichischen Urlauberinnen und Urlauber verändert. Zwei Drittel der Befragten gaben an, während einer Reise versichert zu sein. 16 Prozent wollen sich den Angaben zufolge durch eine Reiseversicherung besser absichern als vor Beginn der Pandemie. Doch ansonsten habe Corona "keinen Einfluss mehr auf die Urlaubsplanung und ist auch kein Grund zur Sorge".