Die jüngste Runde im Bankenstreit zwischen der 3-Banken-Gruppe (BKS Bank, BTV und Oberbank) sowie der Bank Austria wurde am Mittwoch bei der Hauptversammlung der BKS Bank in Klagenfurt ausgetragen. Der mit Spannung erwartete und am intensivsten diskutierte Tagesordnungspunkt betraf ein Verlangen auf Ergänzung der Tagesordnung durch die UniCredit Bank Austria. UniCredit ist direkt und indirekt an allen drei Geldhäusern der 3-Banken-Gruppe beteiligt. Seit vier Jahren befindet sich UniCredit bereits im Dauerstreit mit der 3-Banken-Gruppe, die ein Syndikat verbindet.
Der aktuelle Anlass: Im Rahmen der Syndikatsvereinbarung kaufte die BKS im Herbst 2022 428.264 Stück Aktien der BTV von Wüstenrot um 20 Prozent über Kurswert und verkaufte diese zum Marktpreis weiter. Hintergrund des Deals: die Sicherung der Eigenständigkeit der BTV. Die Kosten dafür lagen bei über drei Millionen Euro. UniCredit wirft den BKS-Vorständen vor, einen Schaden in dieser Höhe verursacht zu haben, und verlangt, die BKS müsse gegen ihren eigenen Vorstand vorgehen. Abgestimmt wurde über das Minderheitsverlangen der UniCredit – diese kontrolliert 29,78 Prozent des Grundkapitals der BKS – bei der Hauptversammlung nicht.
Rechtsstreit vor Gericht
Ob die UniCredit nun über ein Gericht den vermeintlichen Anspruch auf Schadenersatz gegen die vier Vorstände – Herta Stockbauer, Dieter Kraßnitzer, Nikolaus Juhász und Alexander Novak – durchsetzen will, scheint derzeit noch offen. Dafür müsste ein Vertreter zur Führung des Rechtsstreits auf Antrag der UniCredit Bank Austria durch ein Gericht bestellt werden.
"Nichts zuschulden kommen lassen"
"Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen, sondern, im Gegenteil, es war geboten, Schaden abzuwenden", sagt Vorstandsvorsitzende Stockbauer Mittwochabend zur Kleinen Zeitung. Angriffe von UniCredit-Vertreter wies der Vorstand bei der Hauptversammlung "weit von sich". Hätte die BKS nicht gehandelt, wäre es zur Übernahme der BTV durch UniCredit gekommen – das musste verhindert werden.
Beschlossen wurde die Ausschüttung einer Dividende von 25 Cent je Aktie, in Summe 10,7 Millionen Euro. Der Start der BKS in das Jahr 2023 verlief erfolgreich: Der Periodenüberschuss wurde auf 36,1 Millionen Euro verdreifacht. Neu eingetreten ist die BKS mit der Finanzierung von Leasinggeschäften in den serbischen Markt.