Es soll die "bisher größte Immobilientransaktion des Jahres sein", wie das Magazin "Gewinn" heute, Mittwoch, online berichtet. Thema des Artikels ist der 95 Millionen Euro teure Verkauf der Wiener Immobilie Kärntner Straße 11. Deals dieser Dimension hatten zuletzt wegen der steigenden Zinsen Seltenheitswert. Bei dem Eckhaus auf der Wiener Einkaufsmeile handelt es sich allerdings auch um eine besonders begehrte Liegenschaft. Sie liegt unweit des Stephansplatzes im ersten Bezirk. Prominentester Mieter ist der Apple-Store. Als Verkäufer tritt Signa Prime auf, ein Unternehmen aus dem Firmenimperium des Investors René Benko.
Umgerechnet auf den Quadratmeter, betrug der Preis für die Toplage knapp 31.000 Euro. Laut von "Gewinn" befragten Marktkennern ist das einer der höchsten Quadratmeterpreise, der beim Verkauf eines ganzen Hauses in der Wiener Innenstadt jemals erzielt wurde.
Neuer Eigentümer ist die JR Investment GmbH. Dahintersteht die Privatstiftung des oberösterreichischen Industriellen Josef Rainer. Dieser hatte 2017 seinen Anteil am Technologieunternehmen B&R für kolportierte 900 Millionen Euro an ABB verkauft. In den letzten Jahren investierte er immer wieder in Immobilien in besonders guten Lagen.
Tiefe Einschnitte bei Galeria
René Benko, der Verkäufer, galt lange Zeit als Inbegriff des Aufsteigers in Österreich. Sein Immobilienimperium wuchs Jahr für Jahr, das Portfolio selbst wurde zunehmend spektakulärer. In Wien kaufte er etwa das Goldene Quartier, in Hamburg den Elbtower, in New York das Chrysler Building.
Zuletzt aber trübte sich der unternehmerische Himmel etwas ein. Steigende Zinsen und Baukosten setzten dem Vernehmen nach Benkos Signa-Gruppe, wie auch anderen Immobilienkonzernen, zu. Große Projekte in Düsseldorf (Oper) oder München (Alte Akademie) stocken, zahlreiche Immobilien müssen abgewertet werden. Das Geschäft sei "derzeit etwas volatil", ließ jüngst der Hamburger Großunternehmer und Signa-Anteilseigner Klaus-Michael Kühne wissen. Man habe "das Thema unter Beobachtung".
Zudem kommen manifestierte Herausforderungen im Bestand. Bei der seit Jahren kriselnden deutschen Warenhauskette Galeria etwa wird gerade ein Sanierungsplan umgesetzt, der tiefe Einschnitte vorsieht. Unter anderem sollen über 40 Warenhäuser die Pforten schließen. Die Tarifverhandlungen werden am 25. Mai fortgesetzt.