Die Ergebnisse zeigten, dass die geldpolitischen Straffungsschritte wahrscheinlich die Wirtschaftsaktivitäten und die Inflation im Zeitraum 2023 bis 2025 erheblich dämpfen werden, teilte die Zentralbank am Montag in Frankfurt mit. "Der größte Teil der Auswirkungen auf die Inflation wird voraussichtlich im Zeitraum ab 2023 eintreten, mit einem Höhepunkt der Auswirkungen 2024", hieß es in der Studie. Sie ist Teil des jüngsten Wirtschaftsberichts der Notenbank, der am Freitag veröffentlicht werden soll.
Zwei Prozentpunkte Senkung im Schnitt
Der Untersuchung zufolge hat der Straffungskurs die Inflation 2022 wahrscheinlich um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Die dämpfende Wirkung in den Jahren 2023 bis 2025 werde voraussichtlich im Schnitt bei rund zwei Prozentpunkten liegen, wobei die Ergebnisse von drei Modellrechnungen stark differierten. Auf die Wirtschaftsaktivitäten wirke sich der Zinserhöhungskurs schneller aus. 2023 sei der dämpfende Effekt bezogen auf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Euroraum den Berechnungen zufolge am stärksten. Im Schnitt werde in den Jahren 2022 bis 2023 das Wachstum um jeweils zwei Prozentpunkte gedämpft.
Laut den Studien-Autoren sind die Berechnungen allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet, wie der Straffungskurs in der Wirtschaft seine Wirkung entfalte. Dazu gehöre auch, wie Haushalte und Unternehmen ihre Erwartungen bildeten. Der Teuerungsschub im Euroraum hat sich seit einem Inflationsgipfel von 10,6 Prozent im Oktober mittlerweile merklich abgeschwächt. Im April lag die Inflation mit im Schnitt 7,0 Prozent aber immer noch mehr als dreimal so hoch wie die von den Währungshütern angestrebte Zielmarke von zwei Prozent. Die Wirtschaft in der Eurozone war im ersten Quartal nur noch minimal um 0,1 Prozent gewachsen.