Adidas will die milliardenschweren Rest-Bestände der vom Skandal-Rapper Kanye West designten "Yeezy"-Schuhe nun doch noch auf den Markt bringen. Der neue Adidas-Chef Bjørn Gulden sagte auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Fürth, der Sportartikelkonzern werde Teile der Ware verkaufen und den Erlös an internationale Organisationen spenden, denen West mit seinen Äußerungen geschadet habe.
Adidas hatte den Vertrag mit West, der sich inzwischen Ye nennt, aufgelöst. Dieser hatte immer wieder provoziert, zuletzt mit antisemitischen Äußerungen. Seither liegen Millionen "Yeezy"-Schuhe mit einem Verkaufswert von mehr als einer Milliarde Euro auf Halde, die bereits produziert waren, deren Verkauf aber auf Eis gelegt wurde.
"Vielleicht der kreativste Kopf in unserer Industrie"
Wann und wie der Verkauf starte, sei offen, sagte Gulden. "An diesen Dingen arbeiten wir. Die Ware zu verbrennen, wäre keine Lösung." Bei einem Verkauf der Ware stünden West aber auch die vereinbarten Provisionen zu. Gulden verteidigte erneut die jahrelange Zusammenarbeit von Adidas mit dem Rapper - "so schwierig er war. Aber er ist vielleicht der kreativste Kopf in unserer Industrie." Aktionärsvertreter hatten kritisiert, dass Adidas die Kooperation nicht früher beendet habe.