Es ist ein buntes Potpourri an Grausamkeiten, das das Bundeskriminalamt und der Handelsverband gerade in Form der "Sicherheitsstudie 2023" präsentierten. Primär geht es im Report um Sicherheitsrisiken im heimischen Handel. Und so erfährt man, dass Ladendiebstähle im österreichischen Handel einen jährlichen Schaden von rund 500 Millionen Euro verursachen. Aber auch Raubüberfälle, Falschgeld, Bankomat-Sprengungen und Bandenkriminalität zählen zu den Sicherheitsrisiken im stationären Handel. Eine durchwegs bedenkliche Zahl dazu: 82 Prozent der österreichischen Händler mit physischen Geschäften haben bereits Erfahrung mit Kriminalität im stationären Handel gemacht, 40 Prozent sogar mehrfach.
Höchstwert bei Cybercrime-Anzeigen
Neben Sicherheitsrisiken im stationären Handel sind im letzten Jahrzehnt zahlreiche neue Gefahren hinzugekommen, die mit dem Aufstieg des Online-Handels einhergehen. Cybercrime und Bestellbetrug verzeichnen seit Jahren enorme Zuwachsraten.
Gerade in Krisenzeiten steigen Cyberkriminalität und Online-Betrug massiv an. "2022 wurde in der Kriminalstatistik im Cybercrime-Bereich ein Höchstwert von 60.195 Anzeigen verzeichnet", erklärt Manuel Scherscher, stellvertretender Direktor des Bundeskriminalamts und Leiter der Initiative "Gemeinsam Sicher".
Unter den heimischen Online-Händlern wurden bereits 64 Prozent Opfer von Cybercrime, 34 Prozent sogar schon mehrmals. Bei den eCommerce-Betrugsformen häufen sich zurzeit vor allem Bestellungen, bei denen den Käuferinnen und Käufern vorab bewusst ist, dass sie die Rechnung nicht begleichen werden können (57 Prozent).
Kunden bestreiten, Waren erhalten zu haben
Auch die Angabe der Identität anderer Personen (51 %) und die Nutzung verfälschter Namens- bzw. Adressdaten (50 %) sind in der Beliebtheitsskala der Kriminellen nach oben gewandert. Fast jeder zweite Webshop hat schon Erfahrung mit Kundinnen und Kunden gemacht, die den Erhalt der Ware abstreiten, obwohl sie diese erhalten haben (47 %).
Neben der Unternehmensseite wurde für die Sicherheitsstudie 2023 auch die Konsumentenperspektive beleuchtet. "Beunruhigend ist", sagt Handelsverbands-Chef Rainer Will, dass bereits "ein Viertel aller Konsumentinnen und Konsumenten Opfer von Fake-Webshops geworden ist."