Das Auge des Alpenvereins ist unerbittlich. Sämtliche der 89 beobachteten Gletscher Österreichs verloren 2022 an Länge, berichtete der Verein jüngst. Im Schnitt verloren die sanften Riesen um 28,7 Meter – der höchste Wert der mittlerweile 132 Jahre alten Messreihe.

Während hohe Temperaturen und ausbleibender Schneefall den Gletschern grosso modo zusetzen, traf es die Pasterze am Großglockner im Vorjahr besonders stark. Das Schlatenkees des Kärntner Gletschers zog sich um mehr als 80 Meter zurück. Die Zunge der Pasterze habe "innerhalb eines Jahres 6,4 Meter Höhe verloren", ließ Andreas Kellerer-Pirklbauer, Forscher am Institut für Geographie an der Uni Graz, die Kleine Zeitung wissen. "Das entspricht einem Verlust von 14,7 Millionen Kubikmeter Eis."

Gletscher vor Abbruch

Besonders dramatisch: Die Hauptverbindung der Pasterze zum Großglockner-Eis steht vor der Trennung, der Gletscher also vor dem Abbruch. Schon "2025 könnte das der Fall sein", sagt Kellerer-Pirklbauer.

Der Rückzug des Gletschers in den letzten Jahrzehnten lässt sich jetzt auch mit Datenmaterial von Google beobachten. Der IT-

Riese stellte ein Zeitraffer-Video zusammen, das ältere mit neuen Google-Earth-Aufnahmen kombiniert. Dokumentiert wird die Entwicklung der Pasterze von 1984 bis 2022.  

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Österreicher suchen nach "Fracking"

Zum "Earth Day" am 22. April veröffentlichte Google übrigens auch Suchmaschinen-Ergebnisse, die zeigen sollen, nach welchen Nachhaltigkeitsthemen die Österreicherinnen und Österreicher besonders häufig suchen.

Als "Trends", also Suchbegriffe, die in den letzten zwölf Monaten besonders stark zunahmen, führt Google "Abfallwirtschaft", "Fracking", "Grüne Energie", "Klimawandel" und "Solarenenergie" an.

Bei den absoluten Suchergebnissen lag in Sachen Nachhaltigkeit im Zeitraum 28. März 2022 bis 27. März 2023 "Verganismus" vor "Flohmarkt" und "Elektroauto".