Sie haben bei den längst verblichenen ÖDK als Praktikant begonnen und stiegen nach dem Studium als Techniker ein. Eine prägende Zeit?
MANFRED FREITAG: Ja. Dafür, was wir bei den ÖDK damals alles gebaut haben – von den Kraftwerken Kellerberg bis Annabrücke –, müssten wir heute nur für die Genehmigungen ewig warten. Wir haben Nächte durchgearbeitet – dann kam der Investitionsstopp. Die Techniker wurden aber behalten.
Sie haben Kraftwerke, riesige Kläranlagen und ein Spital gebaut. Wie geht das eigentlich?
Ich war nie ein Kraftwerks- oder Krankenhausplaner. Man versteift sich ja immer auf die fachliche Kompetenz, aber das Handwerkszeug des Projektmanagements zieht sich da durch.
AKH und Wien-Nord: Neubauten von Spitälern stehen oft unter keinem guten Stern. Wie haben Sie das 360 Millionen Euro teure Klinikum skandalfrei gebaut?
Es hat drei Regierungen verbraucht, aber das Projekt ist weitergegangen. Der damalige Kabeg-Chef Franz Sonnberger hat sich operativ nie eingemischt, er war unsere Lehmschicht hin zur Politik. Und der Landesrechnungshof war tagesaktuell in unserem Buchungssystem – das war sehr hilfreich.