Christopher Waller, Direktor bei der US-Notenbank Fed, hat weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht gestellt. "Da sich die finanziellen Bedingungen nicht wesentlich verschärft haben, der Arbeitsmarkt weiterhin stark ist und die Inflation weit über dem Zielwert liegt, muss die Geldpolitik weiter gestrafft werden", sagte Waller am Freitag in San Antonio. "Wie weit, hängt von künftigen Daten zur Inflation, der Wirtschaft und den Kreditbedingungen ab."
An den Finanzmärkten war zuletzt die Erwartung gewachsen, dass die US-Notenbank den Leitzins nur noch im Mai noch einmal um 0,25 Prozent erhöhen wird und dann eine Pause einlegt. Schließlich hatte sich die Inflation zuletzt abgeschwächt. Zudem wird befürchtet, dass die jüngsten Bankenturbulenzen die Kreditvergabe beeinträchtigen könnten.
Merklich über dem Inflationsziel
Mit 5,0 Prozent lag die Inflationsrate im März aber immer noch merklich über dem Inflationsziel von zwei Prozent. Solange sich die Rate nicht deutlich auf dieses Ziel zubewege, gebe es "weiterhin Arbeit zu tun", sagte Waller.
Die Aussagen sorgten für Kursausschläge an den Finanzmärkten. Schließlich hatten sich andere Fed-Vertreter zuvor zurückhaltender geäußert. So erholte sich der Dollar deutlich von vorherigen Verlusten. Die Anleihekurse gerieten wie auch die Aktienmärkte unter Druck.