Die Gazprom Austria GmbH hat heute, Freitag, am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Nach Angaben von AKV und Creditreform belaufen sich die Gesamtforderungen auf 27 Millionen Euro, der KSV1870 beziffert die Verbindlichkeiten mit 31,4 Millionen Euro. Gazprom Austria ist ein Tochterunternehmen der russischen Gazprom export Ltd. mit Sitz in St. Petersburg.
Insolvenzursache ist die Einstellung der Erdgaslieferungen durch die Muttergesellschaft am 22. März 2023. "Grund des Lieferstops war, dass die Lieferforderungen der Gazprom export Ltd. von der Uniper Global Commodities SE Deutschland gepfändet wurden, sodass eine Zahlung der Lieferungen an die Gazprom export Ltd. nach Russland samt der Konvertierung in Rubel nicht mehr erfolgen konnte", teilte die Gazprom Austria in einer Aussendung mit. Man bemühe sich, "im Rahmen eines Sanierungsverfahrens eine Regelung mit allen Beteiligten herbeizuführen".
Noch kein Sanierungsplan
Dem vorliegenden Insolvenzantrag liegt kein konkreter Sanierungsplanvorschlag bei. "Es bleibt daher die Entscheidung des Insolvenzgerichtes abzuwarten, ob das Insolvenzverfahren tatsächlich als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet wird", so Jürgen Gebauer vom KSV1870.