Ende März war der Osnabrücker Schuhhändler Reno in Deutschland in die Insolvenz geschlittert, nun ereilt dasselbe Schicksal auch die österreichische Gesellschaft. Die HR Group GesmbH, Tochter der deutschen Reno Schuhcentrum GmbH, stellte beim Landesgericht Wiener Neustadt einen Konkursantrag, teilen die Gläubigerschützer von AKV, KSV und Creditreform unisono mit.
Laut dem Antrag sind 106 Dienstnehmer in 29 Filialen – davon drei in Kärnten und sechs in der Steiermark – sowie insgesamt 2600 Gläubiger von der Pleite betroffen. Den Passiva in der Höhe von zwölf Millionen Euro stehen Aktiva um 418.000 Euro gegenüber. Löhne und Gehälter für März seien bezahlt worden, so das Unternehmen. Die Chancen auf eine Fortführung des Betriebes sind derzeit gering. Zwar würden laut Unternehmen Gespräche mit möglichen Investoren geführt, sollten sie aber nicht kurzfristig zum Erfolg führen, werde der Warenbestand abverkauft und das Unternehmen liquidiert.
Die Insolvenz von Reno ist eine Spätfolge der Pandemie, in der der Absatz von Mode und Schuhen massiv eingebrochen ist. Die wirtschaftliche Erholung in dieser Branche dauerte lange, für manche zu lange, einige Schuhhändler sperrten für immer zu, andere wie beispielsweise Görtz müssen sich sanieren. Zwar konnte Reno den Geschäftsrückgang mit staatlichen Hilfen ausgleichen, doch die Pleite der deutschen Muttergesellschaft (1000 Beschäftigte in 180 Filialen) trifft nun den österreichischen Ableger. Da Investorengespräche für das Geschäft in Österreich bis jetzt gescheitert sind, erfolgte der Konkursantrag auch in Österreich.
Reno wurde 1977 in Deutschland gegründet, 1984 erfolgte die Expansion nach Österreich.
In Deutschland war es erst vor einem halben Jahr zu einem Eigentümerwechsel bei Reno gekommen, nachfolgende Versuche, den Händler durch Einsparungen wieder in die Gewinnzone zu bringen, waren aber nicht ausreichend erfolgreich.