Es ist ein deutlicher Anstieg, den die Insolvenzstatistik des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) für das erste Quartal des Jahres in der Steiermark ausweist: "Gegenüber dem 1. Quartal 2022 sind die eröffneten Firmeninsolvenzen in der Steiermark um 57,97 Prozent auf 109 Verfahren angestiegen", teilen die Gläubigerschützer mit. Diese Zahl der eröffneten Firmeninsolvenzen bedeute sogar ein Plus von 11,22 Prozent im Vergleich zu den 98 eröffneten Verfahren im ersten Quartal des Vor-Corona-Jahres 2019, so der AKV.

Drastische Zunahme an Abweisungsbeschlüssen

Als "besorgniserregend" wird der Umstand gewertet, dass die Zahl der Abweisungsbeschlüsse von 48 auf 68 im heurigen ersten Quartal "drastisch zugenommen hat". Diese Entwicklung zeige auch "dass bei zahlreichen, durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen am Leben erhaltenen Unternehmen nicht einmal freies Vermögen von 4000 Euro vorhanden sei, um die Kosten für ein formelles Insolvenzverfahren aufbringen zu können".

Unter Einbeziehung der Abweisungsbeschlüsse seien die gesamten Firmeninsolvenzen in der Steiermark von 117 auf 177 Fälle und somit um 51,28 Prozent gestiegen, geht aus der Statistik hervor.

Verbindlichkeiten summieren sich auf 36,6 Millionen

Trotz des erheblichen Anstiegs der eröffneten Firmeninsolvenzen seien die Passiva annähernd gleich geblieben, "sodass in erster Linie Kleinunternehmen von den Insolvenzen erfasst waren". Die Verbindlichkeiten der betroffenen Betriebe summierten sich im ersten Quartal 2023 auf 36,612 Millionen Euro, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 34,957 Millionen Euro.

Die größten Insolvenzen – gemessen an den Passiva – seien im ersten Quartal die GIPRO GmbH (Peggau) mit Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 5,4 Millionen Euro, gefolgt von der fisatec GmbH (Rottenmann) mit Verbindlichkeiten in der Höhe von circa 2,8 Millionen Euro.

Insgesamt waren von den Insolvenzen im ersten Quartal 392 Arbeitsplätze gefährdet, im ersten Quartal 2022 waren es 205 Arbeitsplätze. Wöchentlich wurden in der Steiermark im ersten Quartal acht Firmeninsolvenzen eröffnet.