Bausparverträge waren in den vergangenen Jahren wenig reizvoll: Die Zinsen waren derart niedrig, dass sich eine Geldanlage in einen auf sechs Jahre gebundenen Bausparvertrag nicht lohnte. Das dürfte sich nun mit dem Anstieg der Zinsen ändern. "Im Vergleich zu Sparbüchern ist es durchaus attraktiv. Im Vergleich zu täglich fälligen oder auch gebundenen Sparprodukten schneidet Bausparen derzeit sehr gut ab. Eine Durchsicht der Angebote auf den Portalen modern-banking.at bzw. bankenrechner.at zeigt, dass die meisten Sparangebote der Banken unter der Nettorendite von Bausparverträgen liegen", heißt es beim Verein für Konsumenteninformation (VKI), der für die Aprilausgabe der Zeitschrift "Konsument" das Angebot von Raiffeisen Bausparkasse, s Bausparkasse, Wüstenrot Bausparkasse und Start:Bausparkasse unter die Lupe genommen hat.

Im besten Fall 7716 Euro

Ausgegangen wurde dabei von einer monatlichen Einmalzahlung in der Höhe von 100 Euro auf 6 Jahre, einer staatlichen Prämie von 18 Euro pro Jahr, es wird angenommen, dass das berechnete Zinsniveau über die gesamte Laufzeit von sechs Jahren gleich bleibt. Die Erhebung der Tarife bzw. Konditionen wurde im Jänner 2023 auf den Homepages bzw. anhand der Geschäftsbedingungen der vier Anbieter durchgeführt. Gemessen am Auszahlungsbetrag nach 6 Jahren heißt der Testsieger Raiffeisen (7716 Euro) – gefolgt von Wüstenrot (7681 Euro). Die gesamte Testtabelle lesen Sie kostenpflichtig hier.

Der Zweck entscheidet

Ob der Abschluss eines Bausparvertrags sinnvoll ist, hängt im Wesentlichen von den persönlichen Zielen ab, wie die Tester betonen. "Will man etwa Kapital aufbauen, um Eigenmittel für einen Wohnbaukredit zu haben, wird man ums Bausparen nicht herumkommen. Für die notwendigen Eigenmittel auf Aktien zu setzen, wäre nicht ratsam." Wie sich Inflation und Zinsen in den kommenden Jahren entwickeln, lässt sich allerdings seriös nicht vorhersagen. "Man muss sich klar darüber sein, dass das Geld hier auf sechs Jahre gebunden ist und man muss sich die Einzahlungen auf diese Dauer auch leisten können."

Wie viel einzahlen?

100 Euro pro Monat sind die Grenze, für die es noch staatliche Förderung gibt. Einzahlungen darüber hinaus sind möglich, werden aber nicht mehr durch die staatliche Prämie unterstützt. Wer es sich leisten kann, sollte laut VKI Einmalzahlungen wählen: entweder 1200 Euro pro Jahr, am besten kurz vor Jahresende, da kassiert man die Prämie noch für die gesamte Summe. Oder man zahlt überhaupt die Summe für die gesamten sechs Jahre auf einmal ein.

Fix oder variabel verzinst?

"Wir raten zur variabel verzinsten Variante. Dabei ist der Einstiegszinssatz derzeit bei allen vier Bausparkassen auf ein Jahr festgelegt, anschließend wird auf variabel umgestellt", sagen die Konsumentenschützer.