Die jüngste Entscheidung traf Australiens Politik. Und wenig überraschend orientiert sich diese an jenen Maßnahmen, die bereits in den USA, in Kanada, Großbritannien oder Neuseeland avisiert wurden: TikTok wird "so bald wie möglich" auch in Australien auf den Smartphones von Staatsbediensteten verboten. Belgien, Frankreich oder die Europäische Kommission kündigten Ähnliches an.
In Österreich indes zieht sich die Entscheidung weiterhin. Schon seit Ende Februar prüft das Innenministerium ein mögliches Verbot von TikTok auf den Diensthandys von Politikern und sämtlichen Staatsdienern. Immer wieder hieß es, ein Ergebnis werde bald bekannt gegeben. Zuletzt mehrten sich auch aus dem Innenministerium Stimmen, wonach es noch "vor Ostern" zu einer Entscheidung kommen soll. Das scheint mittlerweile unwahrscheinlich. "In dieser Woche wird es kein Ergebnis geben", heißt es heute, Donnerstag, aus dem Ministerium auf Nachfrage der Kleinen Zeitung.
TikTok-Mutter wächst weiter deutlich
Unbeirrt von dieser Debatte wächst indes das Geschäftsvolumen von TikTok-Mutter Bytedance. Wie der Finanzdienst Bloomberg berichtet, ist der Umsatz des chinesischen Unternehmens 2022 um mehr als 30 Prozent auf über 80 Milliarden US-Dollar (rund 74 Milliarden Euro) gestiegen. Den größten Teil der Erlöse erzielt Bytedance übrigens in China. Mit Douyin, der chinesischen TikTok-Variation.
In die Kritik kam TikTok aus unterschiedlichen Gründen. Einerseits wird vielerorts vermutete, dass das Unternehmen gezielt Nutzerdaten an chinesische Behörden weiterleitet. TikTok und China wiesen diesen Vorwurf stets zurück. Vor dem US-Kongress räumte TikTok-Chef Shou Zi Chew nur ein, dass Beschäftigte in China zurzeit Zugriff auf Daten von US-Bürger haben und die Bewegungen von einzelnen Journalisten in den USA gezielt beobachtet wurden. "Das hätte nicht passieren dürfen", sagte der 40-Jährige und kündigte maßgebliche Änderungen an.