Mit den zuletzt gestiegenen Ölpreisen ist es auch schon zu Preissteigerungen an den heimischen Zapfsäulen gekommen. Laut Erhebungen des Autofahrerclubs ÖAMTC zahlen Autofahrer gegenüber Dienstag der Vorwoche derzeit rund 4 Cent mehr für den Liter Benzin und rund einen Cent mehr für Diesel. Nachdem die Preise für Benzin in diesem Jahr bei ähnlichen Ölpreisen bei rund 1,60 Euro lagen, wären weitere Preissteigerungen aus Sicht der ÖAMTC-Experten nicht zu rechtfertigen. In Hinblick auf das bevorstehende Osterwochenende empfiehlt der ÖAMTC, die Preise zu vergleichen und günstige Tankstellen anzusteuern, um etwaigen übermäßigen Preissteigerungen Paroli zu bieten.
Laut Fachverband der Mineralölindustrie betrugen österreichweit die durchschnittlichen Kraftstoffpreise an Tankstellen (Pumpenpreise inklusive Mineralölsteuer und Umsatzsteuer) am Montag, 3. April 2023, für Benzin (Eurosuper 95) 1,576 Euro pro Liter und für Dieselkraftstoff 1,585 Euro pro Liter. "Trotz eines deutlichen Anstiegs des Rohölpreises und der Produktnotierungen in den letzten zwei Wochen sind die Treibstoffpreise an den österreichischen Tankstellen sowohl bei Diesel als auch Benzin annähernd konstant geblieben", betont hingegen Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). Wie sich die Preise weiter entwickeln werden, lässt sich offenbar nicht einmal für Experten seriös abschätzen. Darauf angesprochen erklärt Doloszeski: "Bitte verstehen Sie, dass wir leider keine zuverlässige Prognose für zukünftige Entwicklungen abgeben können. Die Anzahl der variablen Faktoren, die die Kraftstoffpreise beeinflussen, ist sehr groß, und auch die aktuelle geopolitische Situation ist überaus volatil."
Diesel billiger als Benzin
Die Preise für Diesel haben laut ÖAMTC seit Jahresbeginn deutlich nachgegeben, während jene für Benzin relativ konstant geblieben sind. Die Folge dieser Entwicklung: Diesel kostet dieser Tage im Schnitt weniger als Benzin. Gemäß den Meldungen an den offiziellen Spritpreisrechner zahlte man gestern für den Liter Diesel im Schnitt 1,598 Euro, für Benzin mit 1,608 Euro um 1 Cent weniger – nachdem Diesel beinahe ein Dreivierteljahr lang durchgehend teurer war. Im vergangenen November wurde mit einem Preis von über 2 Euro je Liter Diesel (und damit einer Differenz von 30 Cent gegenüber Benzin) das Maximum erreicht.
Die Preise an den österreichischen Zapfsäulen lagen im März 2023 im Schnitt bei 1,624 Euro pro Liter Diesel und 1,576 Euro je Liter Benzin. Damit kostete Diesel rund 23 Cent, Benzin rund 19 Cent weniger als im März 2022 – was laut Analyse der ÖAMTC-Experten die allgemeine Teuerungsrate dämpft. Ohne die zusätzliche CO₂-Bepreisung – die seit Oktober 2022 gilt und mit Jahreswechsel erhöht wurde – wären es sogar um rund 33 bzw. 27 Cent weniger. Diese positive Entwicklung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Autofahrerinnen und Autofahrer nach wie vor tiefer in die Tasche greifen müssen als vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine.