Fairtrade erhöht für Kaffeebäuerinnen und -bauern ab August den Mindestpreis. Für Arabica-Kaffee steige der Abnahmepreis um 29 Prozent, für die Sorte Robusta um 19 Prozent, wie Fairtrade Deutschland am Donnerstag mitteilte. Der Verein begründete die Erhöhungen mit den Problemen durch Klimakrise und Inflation. Die höheren Preise gäben den Bäuerinnen und Bauern mehr Investitions- und Planungssicherheit.
Der neue Fairtrade-Mindestpreis für gewaschene Arabica-Bohnen betrage damit künftig 1,80 US-Dollar (1,65 Euro) pro britischem Pfund (rund 454 Gramm), eine Erhöhung um 40 Cent gegenüber dem bisherigen Preis. Bei biologischem Anbau steige der Aufschlag von 30 auf 40 Cent pro Pfund. 2021 war über die Hälfte des verkauften Fairtrade-Kaffees auch biozertifiziert. Liegen die Weltmarktpreise über dem Mindestpreis, erhalten die Kaffee-Kooperativen den höheren Preis.
Kaffeeanbau attraktiver machen
"Viele junge Bäuerinnen und Bauern in Afrika, Lateinamerika und Asien verlassen ihre Höfe, weil sich der Anbau schlicht nicht mehr lohnt, und migrieren in die Großstädte", erklärte Fairtrade-Chefin Claudia Brück. Mit den erhöhten Mindestpreisen und einer zusätzlichen Prämie für Projekte vor Ort trage Fairtrade dazu bei, den Kaffeeanbau attraktiver zu machen – und sichere damit auch globale Lieferketten. Fairtrade-Kaffee wird demnach weltweit von rund 900.000 Kaffeebäuerinnen und -bauern in 31 Ländern angebaut.