Österreichs wettbewerbsfähigste Region ist Niederösterreich-Wien. Das zeigt der jüngste "EU Regional Competitiveness Index" der Europäischen Kommission. Auf die Hauptstadtregion – EU-weit auf Platz 33 – folgen Oberösterreich (47), Salzburg (61) und Vorarlberg (64). Salzburg und Oberösterreich konnten im Vergleich zum Wettbewerbsindex des Jahres 2019 massiv aufholen.

Die Steiermark ist im EU-Vergleich auf Rang 68 und damit im rot-weiß-roten Mittelfeld. Kärnten ist von den gesamt 234 Regionen auf Rang 93, hinter dem Burgenland (91) Schlusslicht in Österreich. Bewertet wurden elf Kriterien, darunter die Qualität der Institutionen, gesamtwirtschaftliche Stabilität, regionale Infrastruktur, Gesundheit und Bildung, Marktgröße, Arbeitsmarkteffizienz, Innovation, der Entwicklungsstand der Wirtschaft sowie technologische Bereitschaft.

Wo die Steiermark gut ist

Die Steiermark schneidet bei höherer Bildung und lebenslangem Lernen besonders gut ab, hat aber Schwächen bei Marktgröße, verfügbarem Einkommen pro Kopf, technologischer Bereitschaft und Infrastruktur.

EU Regional Competitiveness Index 2.0 – 2022
EU Regional Competitiveness Index 2.0 – 2022 © KK

Besonders schlecht schneidet Kärnten bei der Infrastruktur ab, in diesem Kriterium liegt es 43 Prozent (!) unter dem Durchschnitt der EU-27. Bewertet wurden etwa die Erreichbarkeit mit Bahn, Auto und Flugzeug. Hier herrsche größter Aufholbedarf, erklärt Co-Autor Stefan Höffinger (Höffinger Solutions). Bei Marktgröße und Entwicklungsstand der Wirtschaft liegt Kärnten weit hinter der EU-Spitze. Europas wettbewerbsfähigste Region ist Utrecht in den Niederlanden, eine der am dichtesten besiedelten Regionen der EU. Sie gilt als Modellregion für eine nachhaltige und gesunde Urbanisierung.

"Keine Notenverteilung"

Das Ranking sei nicht als "Notenverteilung gedacht", betont Höffinger, sondern "als sportlicher Auftrag, Potenziale zu heben".

Gegenüber dem früheren Vergleich vom Jahr 2019 konnte sich Kärnten zwar leicht verbessern – von Rang 101 auf Platz 93. Die Steiermark holte elf Plätze auf (von Rang 79 auf Rang 68), wurde jedoch von Salzburg überholt. Durch den Brexit fielen 37 britische Regionen aus der Wertung. Höffingers Fazit: "Andere EU-Regionen haben sich also besser entwickelt als Kärnten und die Steiermark."

Während die zwei italienischen Nachbarregionen Friaul-Julisch Venetien (Rang 147) und Veneto (Rang 132) hinter Kärnten zu finden sind, ist Westslowenien (Rang 66) noch vor den südlichen Bundesländern.