Der Goldpreis hat mit deutlichen Kursgewinnen auf geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank Fed reagiert und am Donnerstag weiter zugelegt. Am späten Vormittag wurde die Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bei 1980 US-Dollar gehandelt. Der Goldpreis stieg damit weiter in Richtung Rekordhoch, das zuletzt 2020 bei 2075 Dollar erreicht worden war.
Seit der Veröffentlichung der Beschlüsse der amerikanischen Zentralbank am Vorabend hat das Edelmetall etwa 1,7 Prozent oder rund 30 Dollar an Wert gewonnen.
Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor den Kampf gegen die hohe Inflation mit einer erneuten Zinserhöhung fortgesetzt. Gleichzeitig machten die US-Währungshüter aber deutlich, dass im laufenden Jahr kaum noch mit weiter steigenden Zinsen zu rechnen ist.
Schwächerer Dollar treibt den Preis
Die Aussicht auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen in den USA hatte den US-Dollar belastet, was dem Goldpreis Auftrieb verlieh. Weil Gold auf dem Weltmarkt in der amerikanischen Währung gehandelt wird, macht ein schwächerer Dollar das Edelmetall günstiger. Dies sorgt für eine stärkere Nachfrage und treibt den Preis in der Regel nach oben.
"Sollte sich der Eindruck verfestigen, dass die Phase der Zinserhöhungen einem Ende entgegengeht, wird Gold weiterhin gefragt bleiben", kommentierte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe von Heraeus das Geschehen. Seiner Einschätzung nach würde dann auch wieder ein Goldpreis über 2000 Dollar möglich sein. Über diese Marke war der Goldpreis in dieser Woche im Zuge der Bankturbulenzen kurzzeitig gestiegen.