Bereits im nächsten Jahr soll die Errichtung der sogenannten Elektrolichtbogenöfen in den Stahlwerken Donawitz und Linz starten. Die entsprechenden Vorarbeiten seien bereits voll im Gange, teilt die Voestalpine mit. Die dafür notwendigen Aufsichtsratsbeschlüsse wurden in dieser Woche nun ebenfalls getroffen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro soll je ein Elektrolichtbogenofen in Linz und Donawitz errichtet werden.

Der Konzern könnte so bis 2027 zwei Hochöfen durch diese zwei Elektrolichtbogenöfen ersetzen und damit seine CO₂-Emissionen um bis zu 30 Prozent reduzieren, wird betont. Das unter "Greentec Steel" firmierende Programm sei "in Österreich das größte Klimaschutzprogramm. Wir können damit ab 2027 fünf Prozent der österreichweiten jährlichen CO₂-Emissionen einsparen", so Vorstandschef Herbert Eibensteiner. "Um unseren Zeitplan für die Inbetriebnahme der beiden neuen Elektrolichtbogenöfen 2027 in Linz und Donawitz einhalten zu können, müssen wir noch heuer starten."

"Klärung noch offener Förderfragen"

Wichtige Voraussetzungen dieser nächsten großen Etappe seien "die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie für den Beginn der Umsetzung die Klärung noch offener Förderfragen". Derzeit stehe man hier mit den Verantwortlichen in intensiven und konstruktiven Gesprächen, "die Förderregeln werden aktuell ausgearbeitet, es gibt ja auch den entsprechenden Transformationsfonds, der auf die Energiewende in der Industrie abzielt". Er orte den Willen, dass dieses Projekt durch Förderungen unterstützt werde, so Eibensteiner. Die Gesamtförderung könnte im mittleren bis oberen zweistelligen Millionenbereich möglich sein, schätzt Eibensteiner. "Den überwiegend größten Teil der Investitionen würden wir damit aber selbst stemmen."

"Sehr positive Nachrichten"

Eibensteiner sprach am Mittwochvormittag in Rahmen einer Präsentation der Investitionsvorhaben von "sehr positiven Nachrichten für die Zukunft der Voestalpine sowie für das Klima". Er unterstreicht mit Verweis auf die Reduktion von fünf Prozent der gesamtösterreichischen CO₂-Emissionen, dass es sich hier um das "größte Klimaschutzprojekt Österreichs handelt".

Sowohl in Linz als auch in Donawitz soll die Inbetriebnahme 2027 erfolgen. Bis dahin gehe man davon aus, dass sich auch bereits ein entsprechender Markt für grünen Stahl gebildet hat. Die Investitionen entfallen zu rund 70 Prozent in Linz und zu 30 Prozent in Donawitz.

Mit insgesamt 1,5 Milliarden Euro liegt das Investitionsvolumen damit noch einmal deutlich höher, als die bisher veranschlagte rund 1 Milliarde Euro. Dazu habe auch die hohe Inflation beigetragen, vor allem aber, dass man sich dafür entschieden habe, Gebäudeteile und Energieversorgung bereits jetzt auf den zweiten Ausbauschritt auszulegen, so Eibensteiner.

"Einstimmig und mit großer Überzeugung freigegeben"

"Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit dem vom Vorstand vorgelegten Dekarbonisierungsplan der Voestalpine auseinandergesetzt und diesen einstimmig und mit großer Überzeugung freigegeben. Mit dieser Investition werden wir die Stahlstandorte Linz und Donawitz und damit auch die Zukunft unseres Konzerns langfristig absichern", so Aufsichtsratschef Wolfgang Eder.

Schon vor einem Jahr habe der Aufsichtsrat der Voestalpine AG grünes Licht für "die Vorarbeiten für eine klimafreundliche Stahlproduktion in Österreich gegeben und diese sind bereits weit fortgeschritten". Nun sei der nächste Genehmigungsschritt erfolgt. Der unter "Greentec Steel" entwickelte Plan sehe vor, "dass die Anlagen- und Lieferantenentscheidung noch 2023 getroffen wird, der Bau 2024 startet und die Inbetriebnahme der beiden Aggregate 2027 erfolgt. Bis zu 30 Prozent der CO₂-Emissionen können damit im Konzern ab 2027 eingespart werden. Der genaue Beginn der Umsetzung ist noch abhängig von der Klärung offener Förderfragen in Österreich".