Die europäischen Börsen sind mit deutlichen Zugewinnen aus dem Handel am Dienstag gegangen. Der Eurozonenleitindex Euro-Stoxx-50 legte um 1,51 Prozent auf 4.181,60 Einheiten zu. Die Erholung, die am Vortag nach dem ersten Schock im Zusammenhang mit der notwendigen Credit-Suisse-Rettung eingesetzt hatte, setzte sich auch am Tag vor dem US-Zinsentscheid fort.

Der französische Leitindex CAC-40 gewann 1,42 Prozent auf 7.112,91 Stellen. In Frankfurt sprang der DAX über die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Zugewinne von 1,75 Prozent bedeuteten einen Schlussstand von 15.195,34 Zählern. Der britische FTSE-100 beendete den Handel mit einem Plus von 1,79 Prozent auf 7.536,22 Einheiten. In Wien kletterte der ATX um satte 2,78 Prozent nach oben.

Der Dow Jones in New York stieg um 0,98 Prozent auf einen Stand von 32.560,60 Punkten. Der marktbreite S&P-500 eroberte die 4000-Punkte-Marke zurück und schloss letztlich um 1,30 Prozent höher bei 4.002,87 Einheiten. Der technologielastige Nasdaq Composite verbuchte ein Plus von 1,58 Prozent auf 11.860,11 Zähler.

Nach der Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch den Schweizer Rivalen UBS und den Liquiditätshilfen der Notenbanken ging es vor allem für den gebeutelten Bankensektor bergauf. Der Bankenindex Euro-Stoxx-Banks setzte mit einem Plus von 4,8 Prozent seine Vortags begonnene Stabilisierung fort. UBS erholten sich um weitere 12 Prozent, während sich Credit Suisse mit plus 7,3 Prozent auf ihrem rekordniedrigen Niveau vorerst stabilisieren konnten.

Erholungsrally auch in Wien

Die Wiener Börse hat am Dienstag ebenfalls an ihre Vortagesgewinne angeknüpft und mit satten Zuwächsen geschlossen. Der ATX steigerte sich um 2,78 Prozent auf 3.228,30 Einheiten. Der ATX Prime erhöhte sich am Berichtstag um 2,56 Prozent auf 1.630,56 Zähler. In der Vorwoche war es für den heimischen Leitindex noch um mehr als neun Prozent nach unten gegangen, weswegen weiterhin von einer Erholungsrally zu sprechen war.

Am zweiten Handelstag der Woche rückten die Turbulenzen im Finanzsektor zunehmend in den Hintergrund. Die Credit-Suisse-Notrettung in Form einer Übernahme durch die UBS dürfte für Experten zwar thematisch nicht vom Tisch sein, allerdings verlagert sich mit der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch die Aufmerksamkeit auf die Wochenmitte.

Denn Aussicht auf ein gedrosseltes Zinserhöhungstempo der Fed galt als Stütze für die Börse. Wenn die Fed am Mittwoch den Zinsentscheid bekannt gibt, dürften die Währungshüter wegen der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor vorsichtiger werden, so die Hoffnung vieler Anleger. Laut der Commerzbank preist der Markt nicht einmal mehr eine Zinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte voll ein.

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