Die Schweizer Notenbank greift der angeschlagenen Credit Suisse mit einer milliardenschweren Kreditlinie unter die Arme. An der Börse zeigten die Maßnahmen am Donnerstag jedenfalls Wirkung: Die Aktie der Credit Suisse erholte sich ein gutes Stück von ihrem Kurssturz - und legte um gut 19 Prozent zu.

Die Erleichterung über ein Rettungspaket verschaffte auch Europas Anlegern etwas Luft zum Durchatmen. Der Euro-Stoxx-50 beendete den Handel mit einem Plus von 2,03 Prozent bei 4.116,98 Punkten. In Frankfurt schloss der DAX 1,57 Prozent höher bei 14.967,10 Zählern. Der CAC-40 in Paris rückte um 2,03 Prozent auf 7.025,72 Punkte vor. Der Londoner FTSE-100 gewann 0,89 Prozent bei 7.410,03 Einheiten. In Wien konnte sich der Leitindex ATX nach den massiven Vortagesverlusten (minus 6,3 Prozent) zumindest stabilisieren und gab um moderate 0,03 Prozent auf 3147,44 Punkte ab.

Am Markt wurde teilweise darauf verwiesen, dass die EZB mit ihrem Schritt - der Leitzins wurde abermals um 0,5 Prozentpunkte erhöht -  Vertrauen "in die Solidität des europäischen Bankensystems" zeige, wie es Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank ausdrückte. Andere Analysten verwiesen darauf, dass die EZB sich nicht auf weitere Zinserhöhungen festgelegt habe.

Rückenwind an der Wall Street

Geholfen haben dürfte aber auch die Erholung der US-Börsen. Nach einem schwachen Start fanden die Indizes bald ins Plus, nachdem gute Nachrichten zur First Republic Bank und Hoffnungen auf ein gemächlicheres Tempo der US-Notenbank Fed aufgekommen waren.

Der Dow Jones schloss bei 32.246,55 Punkten, das entspricht einem Zuwachs von 1,17 Prozent. Für den S&P-500 ging es um 1,76 Prozent auf 3.960,28 Zähler hinauf. Der technologielastige Nasdaq Composite gewann 2,48 Prozent auf 11.717,28 Einheiten hinzu.

Kurz vor dem Handelsauftakt an der Wall Street hatte die Europäische Zentralbank (EZB)  ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf 3,50 Prozent angehoben. Dennoch verwiesen Marktbeobachter darauf, dass sich die EZB nicht auf weitere Zinsanhebungen festgelegt habe. Anleger würden demnach bereits auf eine Pause im Zinserhöhungszyklus hoffen. Dies gelte auch in den USA, wo bereits in der kommenden Woche die nächste Sitzung der Notenbank Fed ansteht. Frische Daten vom US-Arbeitsmarkt, den die Fed in ihre Zinsentscheidung einbezieht, zeugten am Donnerstag jedoch von einem weiterhin robusten Jobmarkt.

Hilfe für First Republic Bank 

Im Fokus der Marktakteure bleiben zudem die Entwicklungen der US-Bankenkrise. Zuletzt war bekannt geworden, dass elf große US-Banken der unter Druck geratenen First Republic Bank mit unversicherten Einlagen von insgesamt 30 Milliarden US-Dollar aushelfen. Aktien der First Republic hatten im frühen Handel zunächst weiter Federn gelassen, letztlich schlossen sie mit einem Kursplus von zehn Prozent.