Die Wiener Börse hat am Dienstag mit klar festerer Tendenz geschlossen. Der ATX stieg 55,17 Punkte oder 1,67 Prozent auf 3.360,20 Einheiten. Damit konnte sich der ATX etwas von den deutlichen Kurseinbußen zu Wochenbeginn erholen. Am Montag hatte das Börsenbarometer vor dem Hintergrund der kursierenden Sorgen um den US-Bankensektor gut vier Prozent verloren.
Unterstützung kam am Dienstag von sich weiter abschwächenden US-Inflationsdaten für Februar sowie der fester tendierenden Wall Street. Die Inflation in den USA schwächt sich spürbar ab, wurde am frühen Nachmittag bekannt. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel von 6,4 Prozent im Jänner auf 6,0 Prozent im Februar, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Experten hatten mit dem Rückgang gerechnet. Es war bereits der achte in Folge.
Die heimischen Bankwerte zeigten sich nach den deutlichen Vortagesverlusten etwas erholt. Während die Raiffeisen Bank International (RBI) um 2,2 Prozent anziehen konnte, legte Erste Group um knapp zwei Prozent zu. Bawag schloss um 2,3 Prozent höher.
Zugewinne auch an Europas Leitbörsen
Auch die europäischen Leitbörsen sind mit satten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Damit zeigten sie sich deutlich gefestigt nach den gestrigen Kursverlusten. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 gewann 2,02 Prozent auf 4.179,47 Punkte.
In London schloss der britische FTSE-100 bei einem Stand von 7.637,11 Zählern und Zuwächsen von 1,17 Prozent. Auch in Frankfurt legte der DAX um 1,83 Prozent auf 15.232,83 Stellen zu. Der französische Leitindex CAC-40 beendete den Handelstag bei 7.141,57 Punkten und Gewinnen von 1,86 Prozent.
Insbesondere Bankwerte schafften es, sich zu stabilisieren. Nachdem der Euro-Stoxx-Banks gestern um 6,7 Prozent abrutschte, schaffte er heute mit Gewinnen von drei Prozent die gestrigen Verluste gut einzufangen. Die Papiere der finnischen Nordea Bank, der spanischen Banco Santander und der französischen BNP Paribas zogen um knapp drei Prozent an. Die Aktien der Intesa Sanpaolo und der BBVA kletterten deutlich über drei Prozent. Die Anteile der italienischen Großbank UniCredit stiegen sogar um 4,2 Prozent und setzten sich damit an die Spitze des europäischen Leitindex.
Rückenwind auch an der Wall Street
Die US-Börsen haben am Dienstag mit Zuwächsen geschlossen. Angesichts einer gewissen Beruhigung in der Bankenkrise beendete der US-Leitindex Dow Jones die Handelssitzung mit plus 1,06 Prozent bei 32.155,40 Zählern, während der marktbreite S&P-500 um noch deutlichere 1,68 Prozent auf 3.920,56 Punkte zulegte. Für den zinssensiblen NasdaqComposite ging es um satte 2,14 Prozent auf 11.428,15 Einheiten hinauf.
Im Finanzsektor erholten sich die zuletzt stark unter die Räder geratenen Wertpapiere einiger Regionalbanken. Die zunehmenden Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed etwas Tempo bei den Zinserhöhungen herausnimmt, brachten Rückenwind. Es mehren sich die Stimmen, die Währungshüter könnten auf ihrer Sitzung kommende Woche eine Pause im Zinserhöhungszyklus einlegen. Die Analysten von Nomura sahen gar die Möglichkeit einer Zinssenkung.