Die Nationalbank-Tochter Münze Österreich hat im Vorjahr deutlich mehr Gewinn gemacht. Der Überschuss nach Steuern beläuft sich auf 97,5 Millionen Euro. Im Jahr davon waren es 74,4 Millionen Euro.
Die Nachfrage nach Edelmetallen – und insbesondere Gold als sichere Anlage – ist in Anbetracht der Pandemie, des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation gestiegen. Der Umsatz der Münze Österreich stieg von knapp drei Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 3,7 Milliarden Euro.
Die "Mutter" profitiert
An ihre Mutter, die Österreichische Nationalbank, muss die Münze Österreich 94,8 Millionen Euro ihres Gewinns aus dem Jahr 2022 abführen. Anders als bei der Münze ist bei der OeNB für das Geschäftsjahr 2022 ein großer Veranlagungsverlust in Höhe von zwei Milliarden Euro zu erwarten, der nur durch Auflösung von Rückstellungen ausgeglichen werden kann.
Das Direktorium verwies zur Erklärung der Verluste vor allem auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Zuge derer habe die OeNB massiv Anleihen angekauft. Die hätten aber geringere Zinserträge und damit im Zuge der Zinserhöhungen an Wert verloren. Die SPÖ sieht ein Problem in der Veranlagungsstrategie der Nationalbank. Sie hat eine Überprüfung der Eigenveranlagung der vergangenen Jahre durch den Rechnungshof verlangt.