Bei den laufenden Kollektivvertrags-Verhandlungen für den Bereich Bau/Holz wurden bisher 15 von insgesamt 25 Kollektivvertragsgruppen abgeschlossen. Für die 123.000 Beschäftigte in über 21.000 Betrieben konnte laut Gewerkschaften ein Mindestlohn von rund 2300 Euro brutto erreicht werden, dies gelte ab 1. Mai. Da die Arbeitnehmervertreter den Focus auf den Mindestlöhnen hatten, stiegen diese stärker.
Besonders deutlich durchgeschlagen hat das im Holzbaumeister-Gewerbe mit einem KV-Plus von 13,2 Prozent. Hier gab es auch den höchsten Abschluss für die Lehrlinge, sie bekommen um bis zu 16 Prozent mehr.
Für die 25.000 Beschäftigten im Bereich Tischler/Holzgestalter beträgt der Zuwachs für alle Beschäftigten 9,9 bis 10,3 Prozent. Im Baunebengewerbe liegt das Plus bei 9,8 Prozent (60.000 Beschäftigte), bei der Holz-, Säge- und Faser- und Spanplattenindustrie KV bei 9,8 bis 13,2 Prozent (28.000 Beschäftigte).
"Verhandlungen auf Augenhöhe"
"Diese Abschlüsse bedeuten für die Arbeiter:innen dieser Branchen rund 3600 Euro mehr Einkommen im Jahr und damit eine klare Kaufkraftstärkung", so der Chefverhandler der Gewerkschaft Bau/Holz (GBH), Josef Muchitsch. Und, für KV-Verhandlungen eher unüblich, er zollt der Arbeitgeberseite Respekt. "Alle Verhandlungen wurden auf Augenhöhe geführt und es gab keine unfairen Forderungen von beiden Seiten. Muchitsch abschließend: Ich möchte mich an dieser Stelle für die fairen und verständnisvollen Verhandlungen bei unseren Sozialpartnern bedanken."
Noch offen sind die heurigen KV-Abschlüsse für Baugewerbe und Bauindustrie (100.000 Beschäftigte), Stein- und keramische Industrie (8500 Mitarbeiter), die Kunststoffverarbeiter mit ihren 12.000 Jobs und die Wildbach- und Lawinenverbauung mit 800 Beschäftigten.