Die Österreichische Nationalbank (OeNB) ruft in einer neuen Kampagne dazu auf, eine kleine Menge Bargeld für Notfälle – etwa bei einem Blackout, dem Totalausfall der Stromversorgung, oder einem Hackerangriff – zu Hause aufzubewahren. Laut der Initiative "Bargeld für alle Fälle" sollen pro Haushaltsmitglied etwa 100 Euro in kleiner Stückelung an einem sicheren Ort verwahrt werden, heißt es in einer Aussendung vom Montag. Damit würden den Menschen die Empfehlungen des Zivilschutzverbandes nähergebracht.

"Bargeld funktioniert immer und überall, auch im Krisenfall", erklärt Eduard Schock, Mitglied des Direktoriums der Nationalbank. Die aktuelle Initiative der OeNB mit dem Titel "Bargeld für alle Fälle" soll die Menschen in Österreich dafür sensibilisieren, zur Krisenvorsorge auch kleine Mengen an Bargeld zu Hause aufzubewahren.

Vorsorgekuverts zur freien Entnahme

Im Zuge einer OeNB-Informationsinitiative werden Vorsorgekuverts mit dem Aufdruck "Bargeld für alle Fälle" in jeder der rund 380 Filialen der Post zur freien Entnahme aufgelegt. Auf der Rückseite der Vorsorgekuverts sind nützliche Tipps des Zivilschutzverbandes aufgedruckt sowie Hinweise, wie man im Ernstfall einen etwaigen Blackout erkennen kann.

Warum Bargeld im Krisenfall so wichtig ist? "Bargeld ist das einzige Zahlungsmittel, das immer und überall funktioniert. Für einen Zahlvorgang mit Bargeld braucht man keine technischen Hilfsmittel. Damit das funktioniert, ist eine gewisse Vorsorge ratsam. Im Krisenfall ist es wahrscheinlich zu spät und auch schwierig, sich noch Bargeld zu besorgen", erläutert Direktor Schock.

Der Handel habe zugesagt, dass der Lebensmitteleinzelhandel nach Eintreten eines Blackouts Geschäftsfilialen öffnet und damit eine Grundversorgung der Menschen in Österreich garantiert. In einer solchen Situation würden die Lebensmittelmärkte fertig zusammengestellte Lebensmittel- und Getränkepakete gegen Barzahlung ausgeben. "Der beschlossene Plan des Lebensmitteleinzelhandels für solch eine Krisensituation zeigt sehr deutlich, wie wichtig eine Bevorratung mit einer kleinen Menge Bargeld ist. Denn Bargeld funktioniert auch im Fall eines Blackouts", unterstreicht Matthias Schroth, zuständiger Direktor der OeNB-Hauptabteilung für Bargeld, Beteiligungen und Interne Dienste.

Video: "Was man bei einem Blackout wirklich braucht"