Die Finanzmarktaufsicht (FMA) und die Schuldenberatung warnen mit Nachdruck davor, sich mit "Kauf jetzt, zahl später" die Möglichkeit zum Zahlungsaufschub zu nutzen. "Ein späteres Zahlen des Kaufpreises macht die Ware noch teurer", warnt die FMA. Ein Zahlungsaufschub könne teuer werden: "Die zusätzliche Zeit, die Sie bis zur Zahlung Ihrer Schulden bekommen, kostet meistens Geld, nämlich einmalige oder regelmäßige Zinsen." Konsumenten müssten bedenken, dass sich Bedürfnisse in dieser Zeit verändern. "Oft kommen neue Konsumwünsche dazu und alte verlieren ihre Bedeutung."

Zahlen mit Daten

Wird Ihnen kostenlos ein Zahlungsaufschub gewährt, so zahlen Konsumenten häufig mit Ihren persönlichen Daten, warnt die FMA. Unternehmen sammeln Daten, um möglichst viel über Sie als Kunde zu erfahren. Sie bekommen dann auf Sie persönlich zugeschnittene Werbung, die Sie zu weiteren Käufen oder zur Aufnahme weiterer Kredite verleitet.

Mit Inkassobüro wird es teuer

Werden Schulden nicht bezahlt, dann beauftragen viele Unternehmen Inkassobüros. Diese versuchen, das Geld einzutreiben, und verrechnen dafür hohe Gebühren. "Sind Sie mit hohen Gebühren konfrontiert, wenden Sie sich an eine kostenlose, staatlich anerkannte www.schuldenberatung.at."

Zahlungsverpflichtungen im Blick?

Der Zahlungsaufschub kann zu einer echten Schuldenfalle werden! Vor allem, wenn Sie häufig unterschiedliche Modelle nutzen, verlieren Sie leicht den Überblick darüber, welche Rechnungen Sie bereits bezahlt haben und welche Schulden noch offen sind.

Massiver Zulauf bei Schuldenberatungen

Die finanzielle Ausnahmesituation, in denen zahlreiche Haushalte derzeit stecken, spiegelt sich auch in den Statistiken der Schuldnerberatungen wider. Bereits 2022 hatten demnach 18.565 Menschen einen Erstkontakt mit einer staatlich anerkannten Schuldenberatung, das sind beinahe zehn Prozent mehr als im Jahr davor. "Die immer noch spürbaren Auswirkungen von Corona treffen auf massiv gestiegene Lebenshaltungskosten und erhöhte Kreditzinsen", heißt es seitens der ASB Schuldnerberatungen GmbH, Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen. 8176 Privatkonkurse seien 2022 eröffnet worden, das entspricht einer Steigerung von 13,5 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. "Dabei schlagen sich die Teuerungen der letzten Monate hier noch nicht im vollen Umfang nieder, sie werden erst nach und nach in den Schuldenberatungen sichtbar werden", so die Prognose.