Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) verteidigte in einem Interview am Freitag mit der Tageszeitung "Die Presse" erneut seine jüngsten Aussagen zu Teilzeitbeschäftigten. "Ich neide niemandem die Freizeit", betont Kocher darin. Aber alle wollten mehr Dienstleistungen in Anspruch nehmen, gleichzeitig seien weniger Menschen bereit, diese auch zu erbringen.

Seine Aussagen, die die Debatte ausgelöst hatten, seien verkürzt wiedergegeben worden, so der Minister zur "Presse". Anstoß der Diskussion war ein Interview von Kocher im "Kurier", in dem er unter anderem sagte: "Wenn Menschen freiwillig weniger arbeiten, dann gibt es weniger Grund, Sozialleistungen zu zahlen." Nach dem Interview fügte er aber an, dass Mütter mit Betreuungspflichten tabu seien.

"Viel Arbeit, wenig Arbeitskräfte"

Vor ein paar Jahren habe man noch geglaubt, dass wegen der Digitalisierung viele Jobs wegfallen. Dies habe sich nicht bewahrheitet, meinte der Minister heute zur "Presse". "Wir haben sehr viel Arbeit und zu wenig Arbeitskräfte."