Die Inflation in Österreich ist zu Jahresbeginn wieder gestiegen. Die Inflationsrate lag im Jänner bei 11,2 Prozent, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte. Und damit noch etwas höher als die Schnellschätzung, die 11,1 Prozent prognostizierte. Das ist der höchste Wert in der aktuellen Teuerungswelle, nach 11,0 Prozent im Oktober 2022. Grund dafür sei der Preisschub bei der Haushaltsenergie, der ohne die seit Dezember wirksame Strompreisbremse aber noch stärker ausgefallen wäre.
Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft und lag im Dezember 2022 bei 10,2 Prozent. Österreich erlebt gerade die höchste Inflation seit Jahrzehnten. Damals, im Juli 1952, lag die Teuerungsrate bei 14,1 Prozent.
Kommentar zum Thema
Österreichs Teuerung entgegen dem Trend
Der Blick in die Zahlen offenbart, dass vor allem wieder die Haushaltsenergie die Preise nach oben getrieben hat. Gas verteuerte sich im Jahresabstand um 98,4 Prozent, Strom um 13,7 Prozent – auch weil Netzkosten im Jänner merklich erhöht wurden. Ohne Strompreisbremse hätte die Inflation sogar mehr als 12 Prozent betragen.
Die Energiepreise schlagen sich natürlich auch auf die Waren des täglichen Bedarfs nieder. Der sogenannte Mikrowarenkorb stieg um 16,8 Prozent, der den täglichen Einkauf widerspiegelt. Das liegt an dem enormen Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, die im Jahresabstand um 17 Prozent teurer sind.
Im europäischen Vergleich liegt die Teuerung im Land sogar noch höher. Der sogenannte HVPI wird EU-weit auf die gleiche Art erhoben. Hier liegt die Teuerung sogar bei 11,5 Prozent. Und der Vergleich mit anderen EU-Staaten zeigt: Die Teuerung in Österreich entwickelt sich gegen den Trend in der EU. Denn während die hohen Inflationsraten in den meisten EU-Ländern langsam sinken, steigen sie in Österreich weiter an.
Im Euroraum haben nur fünf Länder eine höhere Inflation als Österreich. Neben den drei baltischen Staaten sind das die Slowakei und Kroatien. Nur in Italien ist die Teuerung mit 10,9 Prozent noch zweistellig. In allen anderen Staaten, die bisher Daten eingeliefert haben, liegen die Inflationsdaten deutlich unter diesen Werten. In Luxemburg und Spanien sind die Werte sogar auf 5,8 Prozent gesunken.
Der Preisrechner
Um wie viel sich Ihr persönlicher Lebensmitteleinkauf innerhalb eines bestimmten Zeitraums – ein Jahr, sechs Monate, drei Monate, ein Monat – verteuert hat, können Sie hier berechnen, indem Sie verschiedene Waren hinzufügen. Der Endwert errechnet sich stets aus den aktuell verfügbaren Inflationsdaten der Statistik Austria.