Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat das Wiener Bauunternehmen Pittel+Brausewetter zu einer Geldstrafe von 4,8 Millionen Euro verdonnert. Der Antrag auf Verhängung einer Geldbuße sei am Dienstag an das Kartellgericht gestellt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die BWB ermittelt seit 2017 gegen Absprachen in der Bauwirtschaft. Es ist das größte Kartell in der Geschichte der Behörde. Der Baukonzern Porr musste 62 Millionen Euro und die Strabag 45 Millionen Euro zahlen.
Preisabsprachen, Marktaufteilungen ...
Wie die BWB mitteilte, betrifft der Kartellverstoß bei Pittel+Brausewetter kartellrechtswidrige Preisabsprachen, Marktaufteilungen und Informationsaustausch mit Mitbewerbern in Bezug auf öffentliche und private Ausschreibungen im Bereich Hoch- und Tiefbau, vorwiegend im Straßenbau. Das Unternehmen hat den Sachverhalt und auch die Höhe der Strafe bereits anerkannt. Die BWB berücksichtigte bei der Bemessung der Geldstrafe, dass Pittel+Brausewetter ein umfassendes Compliance-System einrichtete.
Ohne Geldstrafe kommt die Kärntner Kostmann GesmbH davon. Kostmann hatte bereits im Frühjahr 2017 einen Antrag auf Kronzeugenstatus gestellt. Das Unternehmen habe kontinuierlich und umfassend kooperiert, sodass das Bußgeld vollständig erlassen werde, erklärte die BWB.