Nachdem die Raiffeisen Bank International (RBI) wegen ihrer Russland-Geschäfte, wie berichtet, ins Visier der US-Sanktionsbehörde geraten ist, wurde zu Wochenbeginn eine weitere Maßnahme bekannt. Die Ukraine hat den Vorstandsvorsitzenden der russischen Tochterbank von Raiffeisen, Sergej Monin, auf die Sanktionsliste gesetzt. Monins Name hatte bereits zuvor auf einer Sanktionswunschliste mit insgesamt elf Managern der Raiffeisen-Gruppe gestanden, die die staatliche ukrainische "Nationale Agentur für Korruptionsvorbeugung" veröffentlicht hatte. Laut aktuellem Präsidentenerlass, der sich gegen insgesamt 333 russische Spitzenmanager richtete, darf Monin in den nächsten zehn Jahren keine Geschäfte in der Ukraine tätigen. Da von Ukraine-Aktivitäten des 1973 in Moskau geborenen Bankdirektors nichts bekannt ist, dürfte die Maßnahme eher symbolischer Natur sein. Die Ukraine hatte zuletzt bereits Sanktionen gegen die Leasingtochter der russischen Raiffeisenbank gesetzt.
"Kooperieren in vollem Umfang"
Die von der US-Sanktionsbehörde OFAC – bereits im Jänner übermittelten – Fragen seien "allgemeiner Natur und zielen darauf ab, das Zahlungsverkehrsgeschäft und die damit verbundenen Prozesse der RBI im Lichte der jüngsten Entwicklungen in Bezug auf Russland und die Ukraine zu klären", teilte die RBI mit. Die Bank teilte laut Reuters-Bericht weiter mit, sie kooperiere in vollem Umfang und sie verfüge über Prozesse, die sicherstellen, dass sie die Sanktionen einhalte.
An der Börse sorgten die jüngsten Entwicklungen dennoch für einen kräftigen Kursrutsch bei der RBI-Aktie. Der Kurs gab zu Wochenbeginn um sehr deutliche 7,29 Prozent nach.