Die Belebung der Nebensaisonen ist ein großes Thema für den Kärntner Tourismus. Das GTI-Treffen brachte zwar viel Leben, doch auch viel Ärger bei Einheimischen und anderen Gästen. Daher sind die Reaktionen auf das Aus nach vier Jahrzehnten in der Kärntner Wirtschaft gespalten. Kärnten Werbung-Chef Klaus Ehrenbrandtner spricht von einer "lokalen Entscheidung, die wir akzeptieren müssen". Man werde in Zukunft "für das Zeitfenster alternative Gästegruppe ansprechen müssen". Veranstaltungen seien nicht nur nach ihrer Wertschöpfung, sondern auch nach ihrer Strahlkraft, die auf die Marke Kärnten einzahlt, zu bewerten.
Konkrete Auswertungen gibt es zur Wertschöpfung des GTI-Treffens nicht. "Doch man kann von bis zu 20 Millionen Euro ausgehen", bestätigt Wolfgang Kuttnig, Geschäftsführer der Fachgruppe Tourismus in der Wirtschaftskammer. Nicht nur die Beherbergungsbetriebe, auch Lebensmittel- und Textilhandel, Ausflugsziele und Tankstellen hätten von den Autofans profitiert. Bei etlichen Unternehmern sei der Unmut über das Aus groß. "Jetzt stellt sich die Frage, wie wir das kompensieren", sagt Kuttnig.
"Riesengroßen Tourismusmagnet verloren"
Das beschäftigt auch die Wörthersee-Schifffahrt. Geschäftsführer Franz Huditz sagt dazu: "Der Mai ist oft durchwachsen, doch dank der GTI-Gäste haben wir einiges an Wertschöpfung gehabt." Er sei davon überzeugt, dass der Schaden für ganz Kärnten groß sei. Auch Christoph Schaschl vom Restaurant Karawankenblick bedauert das Aus: "Damit verlieren wir einen riesengroßen Tourismusmagnet." Viele seiner Stammgäste seien als Autofans gekommen und mehrfach zu anderen Zeiten wiedergekommen.
Ganz anders steht dazu Georg Overs, Chef vom Villach Tourismus: "Wir begrüßen die Entscheidung und die Szene weiß Bescheid. Die nicht geregelten Treffen werden wir beobachten und gegebenenfalls auch lenken." Kärnten brauche kleinere Veranstaltungen wie die Tour de Kärnten, Käfer- oder Cabrio-Treffen. Etwas anders sieht das Tourismus-Spartenobmann Josef Petritsch: "Die Größe ist nicht das Problem, sofern ein Veranstalter einen Rahmen vorgibt und darauf achtet, dass er eingehalten wird."