Die weltgrößte Kryptobörse Binance darf vorerst keine neuen Münzen ihrer an den Dollarkurs gekoppelten Digitalwährung Binance USD ausgeben. Die zuständige US-Behörde New York Department of Financial Services (NYDFS) habe dies angeordnet, teilte Binance-Chef Changpeng Zhao am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die Ausgabe und den Umtausch dieses "Stablecoins" übernahm bisher der in New York ansässige Dienstleister Paxos.
Paxos kündigte nun das Ende der Zusammenarbeit mit Binance bei der Ausgabe von Stablecoins an. Kunden könnten aber bis mindestens Februar 2024 ihre Binance USD in US-Dollar oder die firmeneigene Kryptowährung Pax Dollar umtauschen. Laut Aussage von Binance-Chef Changpeng hat Paxos versichert, dass sämtliche ausgegebenen Binance USD durch Reserven von ihnen gedeckt seien. Die Behörde war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Nummer sieben
Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 16 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro) ist Binance USD (BUSD) dem Branchendienst CoinMarketCap.com zufolge die weltweit siebentgrößte Kryptowährung und die Nummer drei bei den Stablecoins. Rund 14 Prozent des Handels mit Bitcoin werden mit BUSD abgewickelt.
Stablecoins funktionieren als Art Gutschein für echte Währungen wie den Dollar oder den Euro. Deshalb versuchen die Unternehmen dahinter, auch stets einen 1:1-Wechselkurs zu halten. Allerdings werden die beiden größten Emittenten von Stablecoins, Binance (BUSD) und Tether (USDT), immer wieder wegen ihrer undurchsichtigen Geschäftspraktiken kritisiert. Zwar behaupten sie, dass jede ihrer Stablecoins mit echten US-Dollar besichert sind. Den Beweis dafür bleiben die Unternehmen jedoch schuldig. Immer wieder daher wird befürchtet, dass diese Stablecoins ihren "Peg", ihre 1:1-Konvertierbarkeit, verlieren. Bei vergleichbaren Projekten wie der Cyberwährung TerraUSD ist das bereits geschehen.